Käufer studentischer Wohnimmobilien verlagern Anlagefokus nach Kontinentaleuropa
Einer aktuellen Researchanalyse des Immobilienberaters Savills zufolge investieren Käufer studentischer Wohnimmobilien mittlerweile schwerpunktmäßig in Kontinentaleuropa, was durch einen Anstieg des Investitionsvolumens um 21 Prozent im zweiten Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahr auf 1,8 Milliarden US-Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) dokumentiert wird.
Mit 1,4 Milliarden US-Dollar (rund 1,25 Milliarden Euro) beziehungsweise 5,4 Milliarden US-Dollar (rund 4,8 Milliarden Euro) wurden im ersten Halbjahr 2016 die höchsten Volumina in bestehende studentische Wohnimmobilien in UK und den USA investiert. Auf Quartalsebene betrachtet stieg das in studentische Wohnimmobilien investierte Volumen in den USA um 82 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In UK ging es allerdings um 64 Prozent zurück und pendelte sich damit nach dem außergewöhnlich starken Umsatz 2015 aufgrund einiger Großportfolio-Transaktionen in etwa auf dem mittelfristigen Durchschnitt ein.
Kontinentaleuropa bietet Savills zufolge mit insgesamt 20 Millionen Studenten, einem wachsenden internationalen Anteil und einem geringen Angebot an entsprechenden Unterkünften ein hohes Investitionspotenzial, vor allem weil die US-amerikanischen und britischen Märkte mittlerweile gesättigt sind. So wurden in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres 350 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie im Gesamtjahr 2015 in studentische Wohnimmobilien in Deutschland investiert. In französische Studentenimmobilien flossen 2016 bislang 345 Millionen Euro (bis August).
Savills zufolge nehmen auch Cross-Border-Investments weiterhin zu. So handelte es sich in den vergangenen drei Jahren bei 40 Prozent aller Transaktionen im Sektor für studentische Wohnimmobilien um internationale Investments außerhalb des Herkunftslands der Käufer. Ziel der Investoren war es dabei, ihre Portfolios zu diversifizieren, und es flossen große Kapitalmengen aus den USA, Kanada und Singapur in den britischen sowie die kontinentaleuropäischen Märkte.
Marcus Roberts, Director Student Investment and Development bei Savills, merkt an: „Die USA und UK lagen in den vergangenen drei Jahren in der Gunst der internationalen Käufer studentischer Wohnimmobilien ganz vorn. Bedingt durch die zunehmende Sättigung dieser Märkte suchen die Investoren nun jedoch nach Märkten, in denen sie ein begrenztes Wohnimmobilienangebot, einen Mangel an studentischen Unterkünften und unausgereifte Managementkonzepte vorfinden. Deutschland und Frankreich sind weiterhin attraktiv, jedoch tun sich in Ländern wie Österreich, Irland, den Niederlanden, Italien und Spanien neue Chancen auf. Diese Märkte weisen eine Unterversorgung an studentischen Wohnimmobilien auf. Aufgrund der zunehmenden in- und ausländischen Mobilität der Studenten, einer steigenden Nachfrage nach gut geführten und gut konzipierten Unterkünften und der wachsenden Zahl ausländischer Studenten, die sich für eine Ausbildung in Europa entscheiden, ist von einem Anstieg des Bedarfs auszugehen.“
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)