Kames Capital warnt Bond-Anleger vor höherem Durations-Risiko
Die Anleiherenditen sind in den vergangenen Jahren auf Rekordtiefs gesunken, so die Investmentgesellschaft Kames Capital. Zum Teil sei das der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken rund um den Globus zuzuschreiben gewesen. Unternehmen und Regierungen nutzen dies aus, indem sie Anleihen mit langen Laufzeiten begeben, um sich die historisch niedrigen Finanzierungskosten auf lange Sicht zu sichern. „Vor allem das Durationsrisiko bereitet Bond-Anlegern derzeit Kopfzerbrechen. Dabei handelt es sich um das Risiko, dass steigende Zinsen einen Rückgang der Anleihekurse bewirken“, erläutert Mark Benbow, Fixed-Income-Fondsmanager bei Kames Capital. „Wenn man bedenkt, dass die Duration der Referenzindizes für Anleihen seit den letzten 20 Jahren gestiegen ist, ist Anlegern dringend zu raten, sich dieses Risiko bewusst zu machen.“
Das dringendste Problem für Anleger besteht nach Einschätzung von Benbow darin, dass Emittenten sich für einen längeren Zeitraum Geld leihen und dadurch das Duration-Niveau der Referenzindizes in diesem Segment steigt. Gleichzeitig zwingen die niedrigen Renditen institutionelle Investoren, in zweitklassige Anleihen oder im längeren Laufzeitenspektrum zu investieren, um einen Zinsertrag zu erzielen. „Diese Kombination ist bemerkenswert“, so Benbow. „Unaufhaltsam sinkende Renditen führen zu einem größeren Angebot an langlaufenden Anleihen (und stärkerer Nachfrage). Für die Anleiheportfolios der Anleger kann dies jedoch ein höheres Durations-Risiko bei geringem Ertragspotenzial bedeuten.“
Besonders akut sei das Problem für passive Investoren, die keine Kontrolle über die in ihren Portfolios enthaltenen Anleihen haben. „Für Anleger, die sich an einem Index orientieren, besteht die Gefahr, dass sie diesem Trend folgen und unfreiwillig eine längere Duration in Kauf nehmen müssen, weil sich die Merkmale der Anleihemärkte verändern“, erklärt Benbow. „Nicht wenige Anleihefonds-Manager müssen eine längere Duration hinnehmen, weil die Duration ihrer zugrundeliegenden Benchmark gestiegen ist. Endanlegern entsteht dadurch eher automatisch als gewollt ein zusätzliches Zinsrisiko.“
Quelle: Pressemitteilung Kames Capital
Kames Capital ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Edinburgh und London. Das Unternehmen verwaltet 57,8 Milliarden Euro für seine britischen und internationalen Kunden – darunter Pensionsfonds, Finanzinstitute, Vermögensverwalter, Family Offices und Finanzberater. Das Unternehmen beschäftigt 320 Mitarbeiter. (JF1)