Keine Belebung auf dem Logistik-Investmentmarkt
In den vergangenen drei Monaten wurde am deutschen Logistik-Investmentmarkt ein Transaktionsvolumen von knapp 600 Millionen Euro registriert, was dem zweitniedrigsten Quartalwert der vergangenen zehn Jahre entspricht. Zum Halbjahr summiert sich das Volumen damit auf insgesamt 1,55 Milliarden Euro, womit das Rekordresultat aus dem Vorjahr um 76 Prozent und der langjährige Durchschnitt um 53 Prozent unterschritten wurde. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Das bisherige Fehlen größerer Portfoliotransaktionen spiegelt sich in der Verteilung des Investitionsvolumens auf die einzelnen Größenklassen wider. So liegt der Anteil der Großtransaktionen oberhalb der 100-Millionen-Euro-Marke bei zehn Prozent und damit auf dem niedrigsten je registrierten Niveau. Nur eine Transaktion kann der Kategorie bislang zugeordnet werden. Mit einem Beitrag von 523 Millionen Euro entfällt derweil der größte Umsatzanteil auf das Segment 50 bis 100 Millionen Euro, was einem Wert leicht unterhalb des langjährigen Schnitts entspricht.
Wie in den vergangenen Jahren üblich wird die aktuelle Verteilung des Investitionsvolumens auf die Käufergruppen von Spezialfonds angeführt, die rund 45 Prozent oder gut 700 Millionen Euro zum Ergebnis beitragen. An zweiter Stelle folgen Projektentwickler mit knapp 15 Prozent beziehungsweise 228 Millionen Euro. Alle weiteren Käufergruppen liegen jeweils bei Anteilen im einstelligen Prozentbereich. Immobilien AGs/REITs platzieren sich dabei mit knapp neun Prozent auf dem dritten Platz im Ranking der aktivsten Käufer.
Der deutsche Logistik-Investmentmarkt wurde im ersten Halbjahr von inländischen Käufern dominiert (61 Prozent). Darin spiegele sich laut BNPPRE deutlich wider, dass sich das aktuelle Marktgeschehen fast ausschließlich im Segment der Einzeltransaktionen abspielt. Die hohen Umsatzanteile ausländischer Investoren der vergangenen Jahre standen demgegenüber durchgängig im Zusammenhang mit großen Portfoliotransaktionen. Die aktuell aktivste internationale Käufergruppe bilden mit anteilig 20 Prozent europäische Investoren. Einen nennenswerten Umsatzbeitrag leisten zudem auch noch nordamerikanische Anleger (gut zwölf Prozent).
Die Netto-Spitzenrenditen für Logistikimmobilien sind um fünf Basispunkten innerhalb der vergangenen drei Monate gestiegen. Aktuell stehen damit für die A-Städte jeweils Netto-Spitzenrenditen von 4,00 Prozent zu Buche. Letztmalig lagen sie im Verlauf vom zweiten Quartal 2019 auf diesem Niveau. In Leipzig sind aktuell 4,20 Prozent anzusetzen (ebenfalls plus fünf Basispunkte gegenüber dem ersten Quartal 2023).
„Die momentanen Rahmenbedingungen sprechen dafür, dass auch in der zweiten Jahreshälfte noch weitere, wenn auch moderate, Zinsschritte der Notenbanken folgen werden. Entsprechend wird sich auch das Ende der Preisfindungsphase weiter hinauszögern, wodurch eine deutliche Belebung beim Transaktionsgeschehen innerhalb der kommenden sechs Monate nicht sehr wahrscheinlich ist. Auch wenn die aktuellen konjunkturellen Aussichten per se nicht für großen Rückenwind von Seiten der Nutzermärkte sprechen, dürfte der im Logistiksegment sehr geringe Leerstand nichtsdestotrotz zu einem weiteren Anstieg des Mietpreisniveaus führen. Insbesondere eigenkapitalstarke Investoren dürften in der aktuellen Phase daher auch eine Chance sehen“, so Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.