Keine Überhitzung auf Münchener Gewerbeimmobilienmarkt
In München stieg das Transaktionsvolumen im Jahr 2014 um 37 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro, mit 72 Prozent Büroimmobilienanteil. Niedrige Zinsen, die anziehende Konjunktur und weiter steigende Immobilienpreise könnten auf eine mögliche Überhitzung des Gewerbeimmobilienmarktes hindeuten. Für eine Immobilienblase, wie sie Anfang des Jahrtausends in Spanien oder Irland zu beobachten war, würden allerdings spezifische Entwicklungen fehlen, so der aktuelle Marktbericht der Investmentgesellschaft Wealthcap. Demnach seien drei Faktoren für eine Blasenbildung (lockere Kreditvergabe, stark ansteigende Bautätigkeit und spekulatives Anlegerverhalten), speziell auf dem Markt für Gewerbeimmobilien, nicht gegeben.
Das Neugeschäft mit Krediten für Gewerbeimmobilien hat sich laut Marktbericht in den vergangenen Jahren kaum verändert. So verzeichnete das Kreditneugeschäft einen Anstieg von 9,2 Prozent, während sich das Transaktionsvolumen verdreifachte. Zudem sei insbesondere in München ein deutlich geringerer Flächenzuwachs als noch im Jahr 2010 zu erkennen. 60 Prozent der neu entstehenden Flächen sind bereits vorvermietet oder eigengenutzt. Der Leerstand von Büroflächen liegt bei 6,5 Prozent. Auch wenn auf Investorenseite ein leicht zunehmender Risikoappetit zu verzeichnen sei, gebe es keine Anzeichen eines „spekulativen Herdentriebs“, wie einst in Spanien oder Irland.
Der Studiengangsleiter Immobilienwirtschaft/Versicherung und Studiendekan des Studienzentrums Finanzwirtschaft in Stuttgart, Prof. Dr. Hanspeter Gondring, sieht für München keine Blasenbildung. Es gebe vielmehr Tendenzen, sagt er, „die darauf hindeuten, dass sich der Markt der Spitze nähert“. Er kalkuliert damit, dass die Preise dann noch zwei, drei Jahre auf hohem Niveau verharren, bevor sie wieder sinken werden.
Quelle: Pressemitteilung Wealthcap
Die Wealth Management Capital Holding GmbH (Wealthcap) ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Unicredit Bank AG, die Anfang 2007 aus der Zusammenlegung der drei konzerneigenen Initiatorengesellschaften Blue Capital, H.F.S. und HVB Fondsfinance hervorgegangen ist. Das Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt rund 260 Mitarbeiter und hat 138 Beteiligungen mit einem Eigenkapital von insgesamt 7,3 Milliarden Euro platziert. (JF1)