KfW Ipex-Bank: Langfristig positive Aussichten für den LNG-Tankermarkt
Vor dem Hintergrund einer robusten Nachfrage aus Asien und eines ab 2016/17 wieder wachsenden Angebots sind die Fundamentaldaten für Liquified Natural Gas (LNG)-Tanker langfristig positiv. Bis 2016/2017 müssen einige im Spotmarkt exponierte Reeder allerdings mit nicht kostendeckenden Chartern und Liquiditätsbelastungen rechnen. Zu dieser Einschätzung gelangt die KfW Ipex-Bank in einer „Blitz-Licht“-Analyse zur LNG-Tankerschifffahrt.
Derzeit ist der LNG-Transportmarkt von einer stagnierenden Nachfrage, einem hohen Orderbuch und sinkenden Spotmarktraten gekennzeichnet. Lagen die Raten für LNG-Tanker am Spotmarkt im Jahr 2012 noch bei 150.000 US-Dollar pro Tag, so sind diese auf aktuell 40.000 US-Dollar pro Tag gesunken. Demgegenüber ist die weltweite LNG-Flotte in den letzten vier Jahren um knapp 60 Schiffe auf rund 400 Schiffe gestiegen. Das Orderbuch umfasst aktuell 135 Schiffe. Das entspricht 36 Prozent der bestehenden Tonnagekapazität.
Marktteilnehmer erwarten wegen Bauverzögerungen bei australischen LNG-Exportterminals und unplanmäßigen Wartungsarbeiten bei bestehenden LNG-Terminals (zum Beispiel in Angola) bis zum Jahr 2016 nur ein geringes Wachstum der LNG-Exportmenge. Entsprechend dürfte frühestens ab 2016 eine Marktnormalisierung eintreten, so die KfW Ipex-Banker. Experten prognostizieren bis 2020 einen LNG-Angebotszuwachs von rund 50 Prozent. Damit wäre, laut der Analyse, das bestehende Orderbuch ausgelastet.
Mit dem Eintritt der USA auf den LNG-Exportmarkt ab 2016 wird sich im Zusammenhang mit der Panamakanalerweiterung ein „deutlich positiver Tonnenmeileneffekt“ ergeben, der zusätzliche Tonnage bindet. Marktteilnehmer erwarten, dass die USA bis 2020 mindestens 50 Millionen Tonnen pro Jahr (MTA) LNG exportieren werden, einen Großteil davon nach Asien. Für den Transport dieser Menge sind mehr als 80 LNG-Tanker à 170.000 Kubikmeter nötig.
Quelle: Marktbericht KfW Ipex-Bank
Die KfW Ipex-Bank ist innerhalb der KfW-Bankengruppe ein Spezialfinanzierer für die deutsche und europäische Exportindustrie. Ihr Hauptsitz ist Frankfurt am Main. Mit 611 Mitarbeitern kommt das Institut auf ein Geschäftsvolumen von rund 59,5 Milliarden Euro. (TH1)