Kölner Wohnungsmarkt in Bewegung
Freie Wohnungen sind vor allem in den begehrten Lagen rund um die Kölner Innenstadt hart umkämpft, die Mieten steigen immer stärker an und die Dynamik am Markt schwappt mittlerweile von der linken auf die rechte Rheinseite über. Der herrschende Marktdruck birgt die Möglichkeit, traditionelle Strukturen aufzubrechen und neuen Schwung in Lagen zu bringen, die bislang nicht zu den angesagten Vierteln zählten. Der aktuelle Wohnungsmarkt-Report des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) analysiert diese Entwicklung.
Unter Berücksichtigung der Wohnlagen lässt sich der Kölner Mietmarkt in zwei wesentliche Gruppen einteilen. Die eine besteht aus den einfachen und durchschnittlichen Lagen, in denen die Angebotsmieten im Schnitt bei 10,00 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 10,80 Euro pro Quadratmeter liegen. Höhere Durchschnittsmieten werden in den guten (12,90 Euro pro Quadratmeter) und sehr guten (13,50 Euro pro Quadratmeter) Lagen aufgerufen. In den sehr guten Lagen werden laut BNPPRE auch Wohnungen zu Preisen jenseits der 20-Euro-pro-Quadratmeter-Marke angeboten werden. Dies ist unter anderem in der Neustadt-Nord und -Süd der Fall.
Auch für Wohneigentum müssen die Käufer tiefer in die Tasche greifen. Während die durchschnittlichen Angebotspreise für Eigentumswohnungen in den einfachen (2.590 Euro pro Quadratmeter) und durchschnittlichen Lagen (2.760 Euro pro Quadratmeter) dicht beieinanderliegen, ist in den guten Lagen deutlich mehr (3.640 Euro pro Quadratmeter) zu zahlen. Der Aufschlag für die sehr guten Lagen ist nochmals größer und die Preise (4.600 Euro pro Quadratmeter) haben sich vom restlichen Markt ein wenig abgekoppelt. Aber auch in den guten Lagen finden sich mittlerweile einige Viertel (Altstadt-Nord; westlicher Teil der Neustadt), in denen häufig mit Angebotspreisen von im Schnitt über 4.000 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden muss.
Trotz der deutlich gestiegenen Preise gibt es nach wie vor eine große Nachfrage nach Eigentumswohnungen. Diese steht einem zu geringen Angebots gegenüber, was sich in der sinkenden Zahl der Verkaufsfälle widerspiegelt. Für 2017 wurden knapp 5.600 Verkäufe (minus 13 Prozent) registriert, die zusammen ein Transaktionsvolumen von rund 1,35 Milliarden Euro erzielen (minus 15 Prozent). Trotz geringerer Verkaufs- und Umsatzzahlen kann dennoch eine anhaltend hohe Dynamik am Markt beobachtet werden. Mit aktuell über 240.000 Euro liegt der Durchschnittspreis nur knapp unter dem Rekordwert des Vorjahres (minus drei Prozent), wodurch das unverändert hohe Preisniveau dokumentiert werde.
Auch auf dem Markt für Zinshäuser fehlt das Angebot. Im Jahr 2017 sank die Zahl der Verträge zum dritten Mal in Folge auf 547 Verkäufe. Im Gegenzug stieg jedoch das Transaktionsvolumen auf 842 Millionen Euro an (plus neun Prozent). Bei rund 37 Prozent der gekauften Objekte konnte ein Gesamtpreis erzielt werden, der jenseits der Eine-Million-Euro-Marke lag - 2016 betrug dieser Anteil noch 28 Prozent. Die insgesamt sinkende Zahl an Verkäufen sollte somit nicht als Nachlassen der Marktdynamik interpretiert werden, denn sowohl die Nachfrage als auch die Zahlungsbereitschaft seien unvermindert hoch.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.900 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von 24,1 Milliarden Euro. (JF1)