Kommentar: Aktienqualität zählt

„Im vergangenen Herbst wiesen wir darauf hin, dass die Weltwirtschaft 2023 voraussichtlich mit einer Verlangsamung konfrontiert sein wird und dass Aktienanleger eventuell eine defensive Haltung einnehmen sollten. Obwohl die soliden Renditen in diesem Jahr unsere Ansicht zu widerlegen scheinen, bleiben wir bei unserer Empfehlung zur Vorsicht“, so merkt Matt Peron an, Director of Equity Research, bei dem Vermögensverwalter Janus Henderson Investors.

Die Konzentration der Aktiengewinne im Jahr 2023, die fast ausschließlich auf das Wachstum einiger weniger Mega-Cap-Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Internet zurückzuführen seien, überdecke Anzeichen einer zunehmenden Schwäche des Aktienmarktes. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass die außergewöhnlich straffe Geldpolitik die Wirtschaftstätigkeit und damit auch die Möglichkeit der Unternehmen, ihre Gewinne zu steigern, einschränken wird. Es ist unerheblich, ob die USA oder andere Länder die Lehrbuchdefinition einer Rezession erfüllen. Der Trend geht in Richtung Nullwachstum, und die Gewinnrevisionen werden sich weiter nach unten bewegen. Die Turbulenzen im Bankensektor zu Jahresbeginn bestärken uns in unserer Auffassung, dass die restriktive Geldpolitik durch die Verschärfung der Kreditbedingungen noch verstärkt wird. Einige haben Bankenzusammenbrüche als idiosynkratisch bezeichnet, aber wir halten sie für die natürliche Folge einer strafferen Geldpolitik, da höhere Zinssätze dazu neigen, Dinge zu zerstören – und in der Regel gehen die anfälligsten Geschäftsmodelle zuerst kaputt“, so Peron.

Seit der ersten Zinserhöhung der Fed im März 2023 habe der Ausdruck „long and variable lags“ (lange und variable Verzögerungen) Einzug in den Sprachgebrauch der Anleger gehalten. Normalerweise würde man erwarten, dass sich die Wirtschaft innerhalb von zwölf bis 18 Monaten nach dieser ersten Zinserhöhung verlangsamt. „Raten Sie mal, wo wir jetzt stehen?“, fragt Peron. Die Zentralbanken verließen sich auf das stumpfe Werkzeug der Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung, weil es funktioniere. In Anlehnung an Milton Friedman, der postulierte, dass Inflation immer ein monetäres Phänomen ist, entziehen höhere Zinssätze der Wirtschaft Liquidität, wodurch der Inflation der Nährboden entzogen wird. Das Ergebnis seien höhere Kapitalkosten, weniger Wirtschaftstätigkeit und letztlich niedrigere Gewinne. „Wir sehen bereits Anzeichen für diese Entwicklung. Nur wenige Monate nach der ersten Zinserhöhung der Fed nach der Pandemie war das vierteljährliche Wachstum der breiten Geldmenge in den USA auf Jahresbasis in den negativen Bereich gerutscht. Im März 2023 lag es bei -9,4 Prozent“, so Peron. Selbst nach 15 Monaten der Straffung erweise sich die Weltwirtschaft als widerstandsfähig. „Wir glauben, dass die Diskrepanz zwischen dem Anstieg der aggregierten Multiples und der sich verlangsamenden Wirtschaft ihren Höhepunkt erreichen wird, sobald die Anleger aufhören, die Erholung in eine noch ausstehende Rezession einzupreisen. Eine rasche Folge von Gewinntiefs und niedrigen Multiples stellt auch eine Chance für langfristige Anleger dar.“

Unter diesen Umständen solle man jetzt investiert bleiben, aber defensiv, bis die nächste Zyklusphase klarer absehbar sei. Qualitätsaktien sollten in dieser Zeit der Ungewissheit bevorzugt werden, da ihre soliden Bilanzen und stetigen Cashflows sie vor unvorhergesehenen Abwärtsrisiken bewahren sollten. Aktien mit diesen Merkmalen bieten Anlegern laut Kommentar auch die Möglichkeit, an etwaigen Marktgewinnen zu partizipieren, sollte das Wirtschaftswachstum die Erwartungen übertreffen. Entsprechend dem Trend der Pandemiezeit erfüllten viele der größten Technologie- und Internettitel ebenfalls diese defensiven Kriterien. Umgekehrt sollte das Exposure gegenüber stark zyklischen Sektoren und übermäßig verschuldeten Unternehmen minimiert werden. (DFPA/mb1)

Die Janus Henderson Group ist ein Vermögensverwalter mit Sitz in London.

www.janushenderson.com

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