Kommentar: Bank of Japan verschafft sich Zeit
Daniel Hurley, Portfoliospezialist bei dem Asset Manager T. Rowe Price, kommentiert die Sitzung der japanischen Zentralbank: „Wir sind weiterhin der Meinung, dass die Zinskurve auf der Sitzung im Juni weiter gelockert beziehungsweise aufgehoben wird. Die zwölf- bis 18-monatige Bewertung wird sich auf die letzten 25 Jahre der Geldpolitik erstrecken, was natürlich ein sehr langer Zeitraum ist, aber Zentralbankchef Ueda erwähnte, dass es während der Bewertung zu Änderungen der Maßnahmen kommen könnte".
Der Zeitrahmen für die Überprüfung sei lang, aber Japan kämpfe gegen die Deflation und habe seit 25 Jahren keine Inflation mehr erlebt. Diese Ankündigung ermögliche es der Bank of Japan, die kurzfristigen Erwartungen einer Zinserhöhung herunterzuspielen, aber die Negativzinspolitik nach Abschluss der Überprüfung zu beenden, wenn die Inflation und insbesondere die Lohninflation in den kommenden Monaten anzieht.
Die Frage sei also, ob die Bank of Japan ihre Zinspolitik gegen Ende des Jahres von den Negativzinsen auf Null senken kann. Die Schlüsselfrage im Jahr 2024 werde sein, ob sich Inflation, Lohnwachstum und Wirtschaftswachstum als widerstandsfähig genug erweisen, um positive Zinssätze zu rechtfertigen. (DFPA/mb1
T. Rowe Price ist ein Asset Manager mit einem verwalteten Vermögen von 1,19 Billionen Euro (Stand: 31. Dezember 2022).