Kommentar: Corporate Hybrids einer der bisherigen Gewinner 2024
Die Anlageklasse der Corporate Hybrids gehört im Jahr 2024 in punkto Kursentwicklung zu den bisherigen Gewinnern im gesamten Anleihenuniversum, meint Hagen Fuchs, Co-Manager des Swisscanto (LU) Bond Fund Responsible Corporate Hybrid.
Das Segment der Nachranganleihen von Industrieunternehmen, die sowohl Fremd- als auch Eigenkapitalmerkmale beinhalten, weise Mitte August über sechs Prozent Kurszuwachs aus. Damit liegen Hybridanleihen, aus Performance-Sicht beispielsweise vor den besser gerateten Investment Grade-Anleihen, aber auch vor High Yield-Bonds. „Ein wichtiges Merkmal der Corporate Hybrids ist der Fakt, dass die Emittenten solide Unternehmen mit guter Bonität sind, und die Hybridanleihen ausschließlich aufgrund des Nachrangs ein niedrigeres Rating aufweisen“, erläutert Fuchs. „Dafür werden Investierende mit höheren Kupons entlohnt.“
Das Jahr sei bisher von einer lebhaften Neuemissionstätigkeit geprägt. Diese habe eine starke Nachfrage der Anlegerschaft zur Folge gehabt, so Fuchs. Zwei Marktneulinge erweiterten das Universum: Alstom, ein französischer Produzent von Rollmaterial, und A2A, ein eher kleiner italienischer Versorger.
Die zu Jahresbeginn von Moody's publizierte neue Methodik für das Rating von Corporate Hybrids, bei der nun auch US-amerikanische Hybrids 50 Prozent Eigenkapitalanrechnung erhalten, führte laut Fuchs bereits zu einigen Neuemissionen unter der neuen Struktur. So haben beispielsweise Dominion Energy und Enbridge Anleihen emittiert. Beide werden in den Indizes aufgenommen und erweitern damit das US-Dollar-Universum. „Die tiefen Risikoprämien mahnen uns aber zur Vorsicht für den weiteren Jahresverlauf“, so Fuchs.
Kurzfristig werden laut Fuchs die Märkte für Unternehmensanleihen von den hohen Gesamtrenditen und den wieder etwas höheren Credit Spreads gestützt, die die Nachfrage der Investierenden befeuert. Gleichzeitig finden im Sommer traditionell weniger Neuemissionen statt. Der Großteil der Firmen habe für das erste Quartal steigende Umsätze und Gewinne ausgewiesen. Die laufende Berichtssaison deutet für Fuchs auf ein etwas schwächeres Umfeld hin. „Die Bilanzsituation bleibt aber zufriedenstellend. Auch die makroökonomische Lage ist überwiegend stabil, vor allem dank der tiefen Arbeitslosigkeit. Allerdings zeigen viele Frühindikatoren Schwächen an, und die Situation der Konsumenten bleibt fragil. Zusammen mit den geopolitischen Problemstellungen gilt es die Entwicklungen genau im Auge zu behalten“, bilanziert der Fondsmanager. (DFPA/abg)
Swisscanto mit Sitz in Zürich ist ein Fondsdienstleister im Verbund der Zürcher Kantonalbank. Unter der Marke „Swisscanto Invest“ bietet die Unternehmensgruppe Produkte und Dienstleistungen im Anlage- und Vorsorgebereich für private und institutionelle Anleger an und verwaltet ein Vermögen von rund 217 Milliarden Schweizer Franken in Fonds unter Schweizer und Luxemburger Recht.