Kommentar: Das Risiko eines russischen Zahlungsausfalls für Anleiheninvestoren

Infolge der verhängten Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in der Ukraine erörtert Andrew Stanners, Investment Director bei dem Vermögensverwalter abrdn, das Risiko eines russischen Zahlungsausfalls für Anleiheninvestoren. „Russlands Krieg gegen die Ukraine dauert an und ein Ausfall russischer Anleihen ist nun ein ernst zu nehmendes Risiko. Der letzte Ausfall von Rubel-Anleihen des Landes im Jahr 1998 ist inzwischen 24 Jahre her und löste damals eine Krise aus, die die Finanzwelt erschütterte“, so Stanners.

Die Sanktionen, die infolge des Einmarschs in die Ukraine gegen Russland verhängt wurden, bergen laut Stanners nicht nur die Gefahr eines Ausfalls von auf den Rubel lautenden Anleihen, sondern auch von Fremdwährungspapieren. Letztmals ereignete sich ein derartiger Ausfall im Jahr 1917, als sich die neue bolschewistische Regierung weigerte, für die Schulden des Zars aufzukommen. Vor dem Ukraine-Konflikt war Russland ein Land mit einem Investment-Grade-Rating, einer niedrigen Verschuldung und hohen Goldreserven. Deshalb würde sich ein Ausfall Russlands zweifelsohne auf Pensionen und Portfolios rund um den Globus auswirken. Außerdem würde Russland dann aus den Finanzmärkten ausgeschlossen bleiben sowie in eine tiefe Rezession und wahrscheinlich in eine Wirtschaftskrise abrutschen.

Ausfälle von Unternehmensanleihen könnten sogar noch massivere Auswirkungen haben als Ausfälle von Staatsanleihen. Die Sanktionen werden gegenwärtig verschärft und zielen in erster Linie auf die Reserven im Ausland ab. Die Haltung gegenüber Anleihezahlungen aus russischen Reserven, die bei amerikanischen Banken gehalten werden, werde zunehmend restriktiver, und die Sanktionen verhindern, dass russische Unternehmen Kuponzahlungen an Anleiheinhaber leisten können. Es sei noch ein einigermaßen weiter Weg, bis die Möglichkeiten der russischen Wirtschaft vollständig eingeschränkt sind. Doch über eines sollte kein Zweifel bestehen: Sollte der Konflikt andauern, stehen russische Unternehmen und der russische Staat vor extrem großen Schwierigkeiten, wenn sie Zahlungen an Anleiheninhaber leisten wollen.

Dass es heute, 24 Jahre später, erneut zu einer russischen Schuldenkrise kommen könnte, müsse selbstverständlich ein Weckruf für Anleger sein, die in dieser Anlageklasse engagiert sind. Aufgrund der Verflechtungen der Volkswirtschaften rund um den Globus könnten Schwellenländeranleihen nicht länger als unkorrelierte Nischenanlage in einem Portfolio angesehen werden. Einige wenige Investmenthäuser tragen laut Kommentar diesem Umstand Rechnung und passten sich allmählich an, wobei sie die Lehren und Erfahrungen aus dem Umgang mit Risiken in den stark korrelierenden Märkten der Industrieländer nach und nach auch auf die Schwellenländer übertragen. Total-Return-Strategien zielten darauf ab, die attraktive Rendite und die Erträge, die diese Anlageklasse zu bieten hat, zu maximieren, sollen aber auch die damit verbundenen Risiken und die Volatilität verringern.

„Der weitere Verlauf dieses Konflikts bleibt ungewiss, doch die finanziellen Kosten werden beträchtlich sein. Auf den ersten Blick und angesichts eines möglicherweise erneut drohenden Zahlungsausfalls Russlands scheint sich die Geschichte zwar zu wiederholen. Dank der Innovation, dass im Universum der Schwellenländeranleihen nun auch Total-Return-Strategien zum Einsatz kommen, muss sich die in der Vergangenheit verzeichnete Wertentwicklung im Gegensatz dazu aber nicht zwangsläufig wiederholen“, sagt Stanners. (DFPA/mb1)

abrdn plc ist ein globaler Vermögensverwalter mit Stammsitz in Schottland.

www.aberdeenstandard.com

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