Kommentar: Die Auswirkung der Benko Pleite auf die Altersvorsorge der Deutschen
Welche Auswirkung die Schieflage des Immobilienriesen „Signa“ auf die private Altersvorsorge deutscher Sparer haben wird, erklärt Felix Früchtl, Geschäftsführer der ProLife GmbH.
Das Ausmaß der Zahlungsunfähigkeit der Signa Gruppe, die das KDW und andere renommierte Objekte weltweit hält, darunter das Chrysler Building und die Elbphilharmonie, wirft für Früchtl die Frage auf, welche deutschen Lebensversicherer in die Signa Group investiert haben und nun um ihre Gelder bangen müssen.
Neben Staatsanleihen, waren und sind bei den Versicherungen vor allem Unternehmensanleihen hoch im Kurs, so Früchtl. Sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen haben aufgrund des schnellen und immensen Zinsanstiegs enorm an Kurswerten eingebüßt. Das sei laut Früchtl kein Problem, solange die Anleihen bis zur Endfälligkeit gehalten werden können. Kommt währenddessen aber ein Ausfall der (Rück-)Zahlungen hinzu, ist das finanzielle Drama für Finanz- und Versicherungsfachwirt Früchtl perfekt.
Die Financial Times berichtete, dass Versicherungsgrößen wie die Allianz und die Munich Re bis zu 3 Milliarden Euro in das Benko-Imperium investiert haben. Die Signal Iduna ist mit einer Milliarde Euro am stärksten vertreten. Andere Versicherungsgesellschaften wie Ergo und R&V haben ebenfalls erhebliche Summen investiert. Die LVM hat sogar eine direkte Beteiligung an der Signa Prime Holding erworben.
Diese Investitionen stehen nun vor erheblichen Verlusten, da die Signa Group in die Insolvenz gerutscht ist. Die Versicherungsgesellschaften müsse sich, so meint Früchtl, auf erhebliche Abschreibungen vorbereiten. Fakt ist für Früchtl, dass noch nicht vorhergesagt werden kann, welches Volumen wirklich ausfällt. Im Zweifel ist es das Geld der Sparerinnen und Sparern, welches abgeschrieben werden muss. Das es Ausfälle zu verzeichnen geben wird, daran zweifelt laut Früchtl mittlerweile niemand mehr. Die aktuelle Situation bedeutet für Früchtl, dass die private Altersversorgung der Deutschen durch diese Entwicklungen empfindlich getroffen worden ist und noch dazu in einer Zeit, in der die Lebensversicherungen ohnehin schon mit den Folgen der Anleihenkrise und möglichen Liquiditätsengpässen zu kämpfen haben. Versicherungsnehmer werden die Auswirkungen früher oder später zu spüren bekommen, schließt Früchtl. (DFPA/abg)
Die ProLife GmbH hat sich auf den Ankauf von Versicherungspolicen spezialisiert, um Verbrauchern eine faire Alternative zur bloßen Kündigung Ihrer Versicherung beim Versicherer zu bieten.2007 in Ingolstadt gegründet, ist die ProLife GmbH heute Deutschlands Marktführer im Bereich Vermögensfactoring.