Kommentar: Die strukturellen Kräfte hinter der Goldrally

Gold hat in den letzten Wochen eine anhaltende Rally erlebt, die den Preis des Edelmetalls auf neue Allzeithochs befördert hat. Der durch die erwartete Lockerung der US-Geldpolitik geschwächte Dollar spielt dabei eine wichtige Rolle, ist aber nur einer von vielen Faktoren, meinen Ned Naylor-Leyland und Daniel March, Investment Manager, Gold & Silber bei Jupiter Asset Management.

Der Goldmarkt hat die zurückgeschraubten Erwartungen an Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) im Jahr 2024 bereits eingepreist. Trotzdem setzt der Goldpreis seinen Aufwärtstrend fort. Das lässt vermuten, dass weitere Faktoren eine Rolle spielen, wie etwa eine zuletzt hohe Nachfrage nach physischem Gold, insbesondere in China und dem Nahen Osten. Hinter diesem Kaufrausch könnte eine Kombination mehrerer Faktoren stehen, darunter Inflationssorgen und zunehmende geopolitische Spannungen im Nahen Osten.

China hat sich zu einem der wichtigsten Goldkäufer der Welt entwickelt. Nach Angaben der China Gold Association (CGA) belief sich die Goldnachfrage des Landes im Jahr 2023 auf fast 1.090 Tonnen und war damit um 8,73 Prozent höher als im Jahr 2022 (China's young generation powering gold rush - Chinadaily.com.cn). Die Nachfrage an der Shanghai Gold Exchange (SGE), einem weiteren Gradmesser der chinesischen Goldkäufe, stieg im Januar um 95 Prozent.

Hinter dem rekordhohen Goldappetit in China stehen interessante demografische Veränderungen. Im Jahr 2023 ist der Anteil der jüngeren Käufer (25 bis 34 Jahre) an den gesamten chinesischen Goldkäufen von 16 Prozent auf 59 Prozent gestiegen. Die Aktienmarktschwäche und die Krise am chinesischen Immobilienmarkt sind ein Grund für die höhere Goldnachfrage der jüngeren Generation – entscheidend aber ist die Anlageform: Unter jungen Chinesen sind kleine Bohnen aus Gold mit einem Gewicht von einem Gramm als Form des langfristigen Vermögenserhalts derzeit voll im Trend.

Während China einen starken Anstieg der Nachfrage nach physischem Gold verzeichnet, steht in Indien Silber im Mittelpunkt des Interesses. Im vergangenen Monat importierte Indien eine Rekordmenge von 70 Millionen Feinunzen (ca. 2.200 Tonnen) Silber, wobei mehr als die Hälfte der Gesamteinfuhren auf Silbergranulat entfiel. Dies deutet auf eine Verwendung von Silber für industrielle Zwecke hin, wobei die jüngsten Pläne für eine Gigafabrik für E-Fahrzeuge (EV) ein Grund für die beispiellosen Silberankäufe des Landes sein könnten. Abgesehen von Silber für industrielle Verwendungszwecke importierte Indien im vergangenen Monat zudem mehr als 30 Millionen Feinunzen Silberbarren aus London, was darauf hindeutet, dass indische Käufer das billigere der beiden Edelmetalle bevorzugen, wobei die Gold/Silber-Quote immer noch bei 90/1 liegt.
Während wir weiterhin eine Rekordnachfrage nach Gold in China und Rekordimporte von Silber in Indien sehen, zeigen sich die Investoren im Westen noch zurückhaltender. Die populären Edelmetall-ETFs haben in den letzten drei Jahren anhaltende Abflüsse verzeichnet, da Anleger vor allem trendigeren Themen wie Tech und KI nachgejagt sind. In den letzten Wochen haben die populären, mit physischem Gold oder Silber unterlegten ETFs jedoch wieder erste Zuflüsse verzeichnet (insbesondere Silber-ETFs, siehe unten). Das deutet darauf hin, dass die Anlegerstimmung wieder umschlagen könnte. (DFPA/abg)

Der Investmentmanager Jupiter mit Sitz in London wurde 1985 gegründet. Das insgesamt von Jupiter Asset Management verwaltete Vermögen beläuft sich auf 59,9 Mrd. Euro (Stand: 30.06.2023).

www.jupiteram.com

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