Kommentar: Entkopplung der größten Volkswirtschaften

Mit dem August werden in der Regel geringe Handelsvolumina und träge Märkte verbunden, die sich in einer gewissen Bandbreite bewegen. Doch während einige Anleger in diesem Monat am Strand lagen, waren die Finanzmärkte alles andere als entspannt. Tatsächlich war der August bisher keineswegs ein guter Monat für die Märkte. Die Aktienmärkte wurden abverkauft, zwar nicht dramatisch, aber zumindest genug, um die Tiefststände vom Juni zu testen. Die Anleihemärkte sind noch deutlicher gefallen, und die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen gestiegen. Das merkt David Dowsett an, Global Head of Investments bei dem Vermögensverwalter GAM Investments.

Obwohl es immer noch den Anschein habe, dass die Renditen den Höhepunkt des Zyklus bereits weit hinter sich gelassen haben, sei es interessant, dass die realen Renditen in einigen Ländern deutlich ansteigen. Und als ob das nicht schon genug wäre, um sich damit in der Haupturlaubszeit herumzuschlagen, beobachten die Anleger auch genau, wie sich die Ereignisse in China entwickeln. Aus Sicht der Zentralbanker spiegelten die höheren marktbedingten Renditen die Erwartung der Anleger wider, dass die Zinssätze „länger höher" bleiben werden. Das bedeute, dass einige der Zinssenkungen, die zuvor für 2024 eingepreist waren, vom Markt genommen werden, da die Anleger ihre Aussichten neu bewerten. Dies sei also ein Faktor, der die Renditen nach oben treibt. Ein weiterer Faktor sei, dass aufgrund des Ausmaßes der laufenden fiskalischen Expansion ein viel größeres Angebot an Anleihen auf den Markt kommt, was den Markt in einem traditionell ruhigen Monat trifft.

Andere wichtige Ereignisse im August konzentrierten sich auf China. Dort fielen die Zahlen zum Wirtschaftswachstum viel schlechter aus als erwartet. Man habe gesehen, wie sich Kreditprobleme im System auftürmten – es gab den Zusammenbruch der Schattenbanken, und die in Schwierigkeiten geratenen Immobilienunternehmen Evergrande und Country Garden sind ebenfalls in Konkursverfahren geraten. Bislang wurde eine begrenzte Unterstützung durch die chinesischen Entscheidungsträger beobachtet. Die chinesischen Behörden müssten jedoch eine weitaus entschlussfreudigere politische Reaktion zeigen als bisher. Es stelle sich die Frage, inwieweit all dies ein Problem für den Rest der Welt darstellt. Für China sei es ein großes Problem, aber für den Rest der Welt seien einige Investoren besorgt, dass es einen Spillover-Effekt geben könnte, der ein Zahlungsproblem schafft, das das westliche Finanzsystem treffen könnte. Dowsett ist in dieser Frage relativ zuversichtlich und vertritt die Ansicht, dass das westliche Finanzsystem Zeit hatte, sich auf den zunehmenden Stress einzustellen, der von chinesischen Immobilien ausgeht, was sich bereits in den Bewertungen niederschlägt. Seiner Ansicht nach ist der Bankensektor der übrigen Welt nicht stark genug in China engagiert, um eine Diskontinuität zu schaffen. Daher würde es ihn überraschen, wenn die bisherigen Ereignisse in China irgendeine signifikante Auswirkung auf die Zinsprognose der Fed hätten.

Seiner Meinung nach wird China eine Quelle der Unsicherheit sein, aber es wird die globalen Märkte nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Es verstehe sich von selbst, dass die Ereignisse in China für den Rest der Welt von Bedeutung seien. Er hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass ein kurzfristiger Stimmungsumschwung zu etwas Besorgniserregendem wie einer echten Kreditklemme führt. (DFPA/mb1)

GAM Investments ist ein börsennotierter Vermögensverwalter mit Hauptsitz in Zürich.

www.gam.com

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