Kommentar: Erneuerbare Energie mit Hoffnung auf Rückenwind

Inwiefern mit der zunehmenden Elektrifizierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft gleich zwei Megatrends Aufwind für die Branche der Erneuerbaren Energie liefern und warum er auch bei einem politischen Wechsel in den USA weiterhin mit Unterstützung für Erneuerbare Energien rechnet, erläutert Axel Brosey, Senior Fund Manager der Laiqon Gruppe, in seinem aktuellen Branchenkommentar.

Erneuerbare Energie Aktien haben turbulente Zeiten hinter sich. Für die Branche, zu der neben Planungs- und Bauunternehmen von Wind- oder Solarparks und Erzeugern Erneuerbarer Energie auch eine ganze Reihe Zulieferer gehören, waren die vergangenen drei Jahren eine enorme Herausforderung. Dabei hatte sich 2015 noch alles so positiv entwickelt: Das Pariser Klimaabkommen und die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs), hatten das Interesse für grüne Investitionen – insbesondere in erneuerbare Energien – erheblich gestärkt. Dies bescherte der Industrie einen regelrechten Boom. Der „US Inflation Reduction Act“ und der „European Green Deal“ links und rechts des Atlantiks, gaben zusätzlich politischen Rückenwind. Ein Trend, der die Kurse vieler Unternehmen in der Branche befeuerte und im Jahr 2020 schließlich in einer Blase mündete.

Schwieriges Zinsumfeld drückt auf Rentabilität von Erneuerbaren
Vor drei Jahren kam dann die Wende. Insbesondere das Zinsumfeld ließ die Kapitalkosten in die Höhe schnellen. Höhere Zinssätze machten Investitionen teurer und drückten die Rentabilität für viele neue Projekte. Die Mehrheit der Aktien entwickelte sich, freundlich ausgedrückt, unterdurchschnittlich. Zu allem Übel hatten geringe Sonnen- und Windstunden im vergangenen Jahr die Strom-Produktion wetterbedingt eingeschränkt und ein deutlicher Rückgang der Strompreise in Europa und den USA bei Investoren Sorge darüber ausgelöst, dass zukünftige Stromabnahmeverträge („PPAs“) nur noch zu weniger lukrativen Konditionen abgeschlossen werden könnten. In den USA macht seit einigen Monaten ein weiteres Schreckgespenst die Runde: Könnte mit einem möglichen Sieg Donald Trumps bei den Wahlen im November die politische Unterstützung wegbrechen?

Dekarbonisierung und Elektrifizierung verleihen Erneuerbaren Rückenwind
Bei all dem Pessimismus gibt es durchaus Grund zur Hoffnung, dass sich die Stimmung schon bald drehen könnte. Immerhin erhält die Branche gleich von zwei bedeutenden strukturellen Trends Rückenwind: Die Elektrifizierung und die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Beides erfordert den Umbruch von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien. Gleichzeitig wird sowohl der Übergang von Verbrennern zu Elektrofahrzeugen als auch die stärkere Lokalisierung der Wirtschaft und der massive Ausbau von Rechenzentren für künstliche Intelligenz einen deutlichen Anstieg des Energiebedarfs fordern. Mit anderen Worten: die Welt braucht mehr grünen Strom. In Deutschland wird laut einer Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft bereits im laufenden Jahr erstmals mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Bis 2030 sollen es mindestens 80 Prozent werden. Aufgrund des hohen Bedarfs an Erneuerbaren Energie Projekten, sollten die Unternehmen zudem in der Lage sein, unabhängig von der Zinsentwicklung eine Prämie über den Kapitalkosten zu verdienen. Beides sollte sich mittelfristig auch in den Strompreisen (PPAs) widerspiegeln.

Sorge unbegründet: Trump-Wähler Hauptprofiteure von „Inflation Reduction Act“
Bleibt noch die Sorge vor einem politischen Wechsel in den USA. Und auch diese lässt sich größtenteils entkräften, denn trotz allem politischen Gepolter ist es unwahrscheinlich, dass Trump und seine Partei nach einem Wahlsieg wesentliche Änderungen am "Inflation Reduction Act" vornehmen werden. Der Grund ist denkbar einfach: Von der Förderung von Erneuerbaren Energien profitieren insbesondere republikanische Staaten im Mittleren Westen der USA. Der Windgürtel umfasst Staaten wie Texas oder Kansas, wo massiv in Wind- und teils in Solaranlagen investiert wurde. Eine Abkehr würde dort nicht nur Jobs vernichten, sondern auch Wähler verstimmen.

Zusammenfassend könnte eine Renaissance von Erneuerbare Energie Titeln für Investoren lukrative Einstiegsmöglichkeiten schaffen. Das Chance-Risikoverhältnis hat sich bereits heute deutlich gedreht – übrigens auch wettertechnisch, denn der erwartete Übergang vom Wetterphänomen El Niño zu La Niña könnte die Produktion von Windenergie wieder beflügeln. (DFPA/abg)

Die Laiqon AG (vormals Lloyd Fonds AG) ist ein börsennotierter, bankenunabhängiger Vermögensverwalter und aktiver Asset Manager. Das Unternehmen ist seit 2005 an der Börse notiert und seit März 2017 im Segment Scale der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet.

www.laiqon.ag

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