Kommentar: ESG-Anleger sollten nicht nur auf die offensichtlichen Chancen schauen

Für viele ESG-fokussierte Anleger scheint der Kauf von Aktien von Unternehmen, die als gute Akteure gelten, eine natürliche Wahl zu sein. Sollten nicht Unternehmen mit niedrigen CO2-Emissionen, positiver Sozialpolitik und guter Unternehmensführung belohnt werden? Auf diese Weise wird für schlechte Akteure ein Anreiz geschaffen, sich besser zu verhalten, so merkt Jeremy Taylor an, Senior Research Analyst and Portfolio Manager -Value Equities bei dem Vermögensverwalter Alliance Bernstein.

Wenn diese Strategie richtig ausgeführt und durch eine kohärente Engagement-Agenda unterstützt wird, sei sie ein effektiver Weg, um ESG-Ziele zu unterstützen und Erträge mit Aktien zu erzielen. Es gebe jedoch noch einen anderen Weg zu ESG-Investitionen, der viel weniger befahren sei und Zugang zu einer ganz anderen Gruppe von Unternehmen biete. Entgegen der landläufigen Auffassung ist Taylor der Meinung, dass Unternehmen mit niedrigeren ESG-Ratings eine genauere Betrachtung verdienen. Denn viele Unternehmen mit hohen ESG-Ratings könnten sich nicht mehr verbessern, während Unternehmen mit niedrigeren ESG-Ratings mehr Spielraum für Verbesserungen haben, was sich ebenfalls positiv auf die Erträge auswirken könne. Untersuchungen zeigten, dass Aktien von Unternehmen, die ein höheres ESG-Rating erhalten haben, den MSCI All Country World Index (ACWI) im darauffolgenden Zwölf-Monats-Zeitraum um 0,36 Prozent übertrafen, während Unternehmen, die herabgestuft wurden, eine Underperformance von 1,33 Prozent aufwiesen.

Sich von „braunen“ Unternehmen zu trennen, sei allerdings kontraproduktiv. Das liege daran, dass die höheren Kapitalkosten dazu führen, dass sich diese Unternehmen mehr um ihr kurzfristiges Überleben sorgen, sodass sie sich weniger auf langfristige Initiativen zur Emissionssenkung konzentrieren werden. „Braune“ Unternehmen hätten oft innovative Ideen zur Emissionsreduzierung, brauchen aber Kapital, um sie umzusetzen. Es überrasche nicht, dass Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen in Sektoren wie Energie, Werkstoffe und Versorgungsunternehmen zu finden seien. Nachhaltige Fonds meiden in der Regel diese Sektoren, obwohl die Unternehmen, die den Kern des Problems bilden, Teil der Lösung seien. Um übersehene ESG-Chancen zu finden, sollten Anleger unserer Meinung nach nach zwei Arten von Unternehmen Ausschau halten: solche mit unerkannten Hochstufungen des Ratings und vernachlässigte Wegbereiter.

Die Investition in ESG-Verbesserer und -Wegbereiter erfordere einen Mentalitätswandel. Der einfache Ausschluss von Sektoren und Unternehmen, die enorme Emissionen verursachen oder bei ESG-Ratings schlecht abschneiden, werde wahrscheinlich nicht ausreichen, um die weltweite Energiewende oder andere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Durch die Entwicklung von Anlagethesen, die ESG-Verbesserungen als zentral für das Erzielen von Erträgen betrachten, könnten Anleger neue Wege zu Unternehmen und Aktien finden, die dazu beitragen können, die hartnäckigsten Hindernisse auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu überwinden. (DFPA/mb1)

Alliance Bernstein Ltd (AB), ist ein globales Vermögensverwaltungs- und Research-Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von rund 676 Milliarden US-Dollar (Stand: 31. März 2023).

www.alliancebernstein.com

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