Kommentar: Investitionen in Erneuerbare Energie um 50 Prozent höher als in fossile Brennstoffe
Seit nunmehr einem Jahr ist der Inflation Reduction Act (IRA) in Kraft, der unter den Umweltgesetzen das wohl wichtigste Förderprogramm für Cleantech-Unternehmen darstellt. So werden in den USA derzeit verstärkt Investitionen in den Bereichen Batterieherstellung, Produktion von Solarmodulen sowie von grünem und blauem Wasserstoff getätigt. Gleichzeitig hat das Jahr 2023 auch Rückschläge für den Cleantech-Sektor gebracht. Ein großer Teil davon ist auf die höheren Zinssätze zurückzuführen, so merkt Christian Rom an, Portfoliomanager des „DNB Fund Renewable Energy“ bei dem Vermögensverwalter DNB Asset Management.
Die Stimmung der Investoren habe sich, nachdem die Euphorie im Jahr 2020 ihren Höhepunkt erreicht hat, zu einem wesentlich nüchterneren Zustand im Herbst 2023 gewandelt. Eines sei sicher: Die Energiewende ist auf der Agenda, und die Bedingungen für das Wachstum von Cleantech sind besser als je zuvor. Die Märkte seien größer und vielfältiger, die Technologie sei ausgereifter und kostengünstiger, und die Unterstützung durch den Gesetzgeber stärker denn je. Zu berücksichtigen sei, dass die höheren Zinssätze nicht in einem Vakuum stattfinden, denn auch die Preise für Energierohstoffe und Energieversorger seien gestiegen. Zusätzlich trieben Unternehmen und Regierungen ihre Dekarbonisierungsziele voran. Die Lernkurven für Solar-, Wind- und Speichertechnologien werden die Kosten für diese Technologien im Laufe der Zeit weiter nach unten treiben, da ihre Entwicklung voranschreite. Dieser Übergang könne durch die steigenden Kapitalkosten verlangsamt werden, aber dies werde wahrscheinlich zu höheren wirtschaftlichen Produktivitätsverlusten aufgrund des Klimawandels führen. Dessen Auswirkungen werden stärker zu spüren sein, was wiederum das Wachstum beschleunigen wird.
Prognosen zufolge werden die Investitionen in saubere Energien im Jahr 2023 einen neuen Rekord erreichen und deutlich über denen in fossile Brennstoffe liegen. Die Energiewirtschaft und damit auch der Energiesektor seien von der Erneuerbaren Energie abhängig geworden, die inzwischen mehr als 60 Prozent der Ausgaben der Industrie (und mehr als 80 Prozent der Ausgaben des Energiesektors) ausmachen. Langfristig sei davon auszugehen, dass die Aktienkurse von den Gewinnen pro Aktie getrieben werden. Daher werde viel Zeit aufgewendet, die Ertragskraft der Portfoliobestände durch fundamentale Bottom-up-Betrachtung vorherzusagen, wobei der Schwerpunkt auf Geschäftsmodell, Wettbewerbspositionierung, Kapitalallokation, Strategie und Kultur liege. Insbesondere Cleantechs könnten im Blickfeld der Anleger stehen, da fast ihr gesamtes Geschäft ausgerichtet sei, die Energiewende voranzutreiben. (DFPA/mb1)
DNB Asset Management S.A. ist ein führender nordischer Vermögensverwalter, der Produkte innerhalb der nordischen Anlageklassen und in ausgewählten Themenbereichen anbietet. Er gehört zu 100 Prozent der an der Osloer Börse notierten DNB ASA Group, die zu den erfolgreichsten Finanzdienstleistern Skandinaviens zählt.