Kommentar: Konsolidierung an den Börsen wird wahrscheinlicher
Zu Jahresbeginn war die Mehrheit der Marktbeobachter davon überzeugt, dass 2024 ein gutes Börsenjahr werden würde. Und die ersten Wochen des Jahres haben nicht enttäuscht, eher im Gegenteil, meint Norbert Frey, Leiter Fondsmanagement der Fürst Fugger Privatbank, in einem Kommentar: „Dass wir bereits Mitte Februar von einem Allzeithoch zum nächsten eilen, ist mehr als außergewöhnlich und letztlich auch überraschend.“
Wie laut Kommentar nicht anders zu erwarten, würden dabei vor allem die gern zitierten sogenannten „Magnificent 7 Aktien“, also die Tech-Giganten von Apple bis Tesla, die Richtung an den Märkten vorgeben. Der korrespondierende Bloomberg „Magnificent 7 Index“ habe seit Jahresanfang bereits knapp zwölf Prozent zugelegt und damit dem breiter aufgestellten S&P 500 Index zu einem Performance-Zuwachs von mehr als 5,5 Prozent verholfen. Für Frey ist Euphorie dennoch nicht angebracht: „Wie bereits im Jahr 2023 ziehen zwar die Tech-Riesen die Börsenindizes nach oben, aber die Marktbreite fehlt.“ Der gleichgewichtete S&P 500 Index habe lediglich um 1,9 Prozent zugelegt, ebenso wie der Russell 2000 Index. Der frühe Zeitpunkt der hohen Börsenkurse sei überraschend, selbst wenn es dafür gute Gründe gebe: das Wachstum sei solide (zumindest in den USA), die Arbeitsmärkte unverändert robust und der Inflationsabbau im vollen Gange. Darauf würde auch das Basisszenario für die Konjunkturentwicklung in den USA und in der Welt beruhen, so Frey: „Seit Monaten wird nur von einer sanften Landung der Wirtschaft gesprochen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Annahme in den kommenden Monaten etwas ins Wanken gerät.“
Nach Freys Einschätzung sei die Inflation noch nicht komplett unter Kontrolle und könne kurzzeitig erneut anziehen. Die im Markt vorhandenen und eingepreisten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen würden dann enttäuscht werden. Frey: „Sollten sich die erwarteten Zinssenkungen verzögern, würde dies unter den Anlegern für Verunsicherung sorgen. Ob es dann noch für eine sanfte Landung reicht, ist zumindest fraglich.“ Die hohen Bewertungen, die vor allem der amerikanische Aktienmarkt aufweise, könnten sich zusätzlich belastend auswirken. Eine Konsolidierung an den Aktienmärkten sei daher nicht unwahrscheinlich. (DFPA/mb1)
Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.