Kommentar: Mit diversifizierter Anlagestrategie durch turbulente Börsenzeiten
Der Staub legt sich, nachdem vergangene Woche ein Sturm über die Weltbörsen hinweggefegt ist. Inzwischen ist die Risikobereitschaft der Investoren zumindest teilweise wieder zurückgekehrt. Zugleich bleibt die Sensibilität gegenüber schlechten Nachrichten spürbar erhöht. Dies führt in Verbindung mit bestenfalls gemischten Makrodaten dazu, dass in den kommenden Wochen immer wieder mit plötzlichen und starken Schwankungen der Märkte gerechnet werden muss. Das merkt Stefan Duderstedt an, Head of Investment & Client Solutions bei der Privatbank Merck Finck.
Wie können sich Anleger auf ein solches Umfeld einstellen? Zunächst einmal sei es wichtig, ein klares Verständnis der eigenen Anlageziele und Risikoneigung zu haben. Geht es darum, über einen längeren Zeitraum das eingesetzte Kapital zu erhalten und zusätzlich eine ordentliche Rendite einzufahren? Oder geht es auch darum, kurzfristige Schwankungen möglichst zu minimieren, etwa weil in absehbarer Zeit Kapital für bestimmte Zwecke benötigt wird? Rendite stellt die Kompensation für die Übernahme von Risiken dar. Folglich erzielt sie nur, wer entsprechend investiert ist und es auch über einen längeren Zeitraum bleibt.
Für Anleger, die bei der Anlage ihres Gesamtvermögens also eine gewisse Geduld mitbringen, empfehle sich eine robuste Mischung aus langfristigen strategischen Engagements und selektiven taktischen Investments, die eher auf kurzfristige Trends setzen. Im gegenwärtigen Umfeld könne das zum Beispiel bedeuten, im Rahmen der strategischen Vermögensallokation ein hohes und zugleich diversifiziertes Engagement in Aktien beizubehalten und dabei unter anderem auf qualitätsorientierte Einzeltitel zu setzen.
Grundsätzlich sei es ratsam, strategischen Engagements eine deutlich höhere Bedeutung einzuräumen als taktischen „Wetten“. Bei der Privatbank Merck Finck, die zur in Europa und Großbritannien agierenden Quintet Private Bank gehört, stammen mindestens 80 Prozent der Wertentwicklung aus der strategischen Allokation – die taktischen Anlagen seien über ein Risikobudget entsprechend begrenzt und eng kontrolliert.
Werde detaillierter auf die Vermögensallokation geschaut, dann empfiehlt sich angesichts der erwarteten leichten Erholung in der Eurozone und der EZB-Zinssenkungen ein Übergewicht an europäischen Aktien gegenüber US-Aktien – auch aufgrund der attraktiveren Bewertungen in Europa. Entscheidend für den dauerhaften Anlageerfolg sei, sich auch in turbulenten Zeiten nicht von einer grundsätzlich sinnvollen strategischen Ausrichtung abbringen zu lassen – sich zugleich aber ausreichend Flexibilität einzuräumen, um kurzfristige Trends taktisch nutzen zu können. Marktkorrekturen, die veränderte Realitäten reflektieren, sollten dagegen immer Grund zu einer kritischen Prüfung der eigenen strategischen Allokation sein. Marktkorrekturen, die nur ein verändertes Sentiment der Marktteilnehmer spiegeln, seien dagegen Momente, in denen Anleger vor allem einen kühlen Kopf und ruhige Hände bräuchten. (DFPA/mb1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist.