Kommentar: Verankerung der Inflationserwartungen verhindert Anstieg der langfristigen Renditen
Bereits die jüngsten Zinserhöhungen der Zentralbanken haben nach der Beobachtung von Axel Botte, Leiter Marktstrategie beim französischen Investmenthaus Ostrum Asset Management, den Inversionsgrad der Renditekurven verstärkt; nun hätten die schwachen Einkaufsmanagerindizes der Eurozone zusätzlich Käufe langfristiger Anleihen ausgelöst.
Botte sagt: „Der Haupttrend an den weltweiten Märkten für festverzinsliche Wertpapiere ist nach wie vor die Verflachung der Renditekurven bzw. die extreme Umkehrung der Laufzeitstruktur, die sich historischen Niveaus nähert. So notiert der Spread zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen in den Vereinigten Staaten unter -100 Basispunkten, obwohl der Anleihemarkt die im jüngsten Dot Plot angekündigte zusätzliche Straffung um 50 Basispunkte noch nicht vollständig verarbeitet hat. Der deutsche Spread zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen befindet sich mit minus 76 Basispunkten ebenfalls auf einem extremen Niveau. Allerdings trugen die Rückkäufe zehnjähriger Bundesanleihen im Anschluss an die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes am Freitagmorgen zu einer geringfügigen Ausweitung des Spreads zwischen den Laufzeiten zehn und 30 Jahre bei. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Schwellen von 3,80 Prozent (für die T-Note) und 2,50 Prozent (für den Bund) in diesem Zusammenhang weiterhin schwer zu überschreiten sind, da die langfristigen Inflationserwartungen bei 2,50 Prozent verankert sind“, so Botte. (DFPA/mb1)
Ostrum Asset Management ist ein Vermögensverwalter mit Hauptsitz in Paris. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers.