Kommentar zu Growth-Aktien: Langer Atem zahlt sich aus

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sorgte zuletzt für deutliche Preissteigerungen bei Rohstoffen und im Energie-Bereich, was die ohnehin schon hohe Inflation weiter anheizte. Besonders Growth-Aktien sind von der Erwartung steigender Zinsen und der damit einhergehenden Gefahr einer Rezession betroffen, wobei Unternehmen und Anleger gleichermaßen vor Herausforderungen gestellt sind. Arnaud Cosserat, CEO der Fondsboutique Comgest, gibt eine Einschätzung zur aktuellen Situation.

Im Euroraum hat sich die Inflation im Mai auf einem Rekordhoch von 8,1 Prozent eingependelt. Dies ist der höchste Wert seit November 1984 – in den USA sowie vielen Schwellenländern liegt sie sogar noch höher. Die Kombination aus hoher Inflation und nachlassendem Verbrauchervertrauen führte in den vergangenen Wochen bei vielen Investoren dazu, dass sie sich eilig von hoch bewerteten Wachstumsaktien trennten. Deutlich sichtbar werde das unter anderem am MSCI Growth Index, der seit Jahresbeginn seinem Value-Pendant mit großem Abstand hinterherhinkt. „Diese Entwicklungen gehen auch an unseren Hauptstrategien – Europa, Global, Japan, Schwellenländer, USA – nicht spurlos vorbei. So war die schwächere Performance im ersten Quartal größtenteils auf die geringe Präferenz für Growth-Aktien und starke Kursgewinne in den Segmenten Rohstoffe, Zykliker und Energie zurückzuführen, Sektoren, in denen wir aufgrund mangelnder Vorhersehbarkeit kaum investiert sind“, sagt Cosserat.

Die Historie habe immer wieder gezeigt, dass die Angst vor steigenden Zinsen Abschläge bei Growth-Titeln mit sich brachte. Anschließend folgte aber eine Erholung bei jenen Qualitätsunternehmen, die in der Lage seien, überdurchschnittliches Wachstum des Gewinns je Aktie über einen längeren Zeitraum zu generieren. Generell hätten Märkte die Tendenz, Unternehmen mit starkem, nachhaltigem Wettbewerbsvorteil und anhaltend überdurchschnittlichem Gewinnwachstum nicht angemessen zu bewerten. Nachhaltiges Wachstum des Gewinns je Aktie führe allerdings zu überdurchschnittlichem Renditepotenzial bei unterdurchschnittlichem Risiko. Diese Titel heben sich laut Kommentar in ihrer Branche durch konjunkturunabhängige Wachstumsstärke hervor.

Angesichts der Vielzahl an Unsicherheiten, die die Marktteilnehmer derzeit in ihren Entscheidungen maßgeblich beeinflussen, erweise sich ein sorgfältiges Bottom-up-Research und eine umsichtige Titelauswahl als erfolgsentscheidendes Kriterium. ESG-Integration ermögliche es zudem, ein tiefgreifendes Verständnis der Unternehmen zu erlangen. Mit Blick auf die Einzeltitelebene hätten beispielsweise ASML, Novo Nordisk und Straumann gute Aussichten auf nachhaltiges Wachstum – das auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Schließlich könnten sie ökonomische Burggräben vorweisen, die mit hoher Preissetzungsmacht und hohen Bruttomargen einhergehen. Preissetzungsmacht ermögliche es Unternehmen, steigende Kosten weiterzugeben und weiterhin in ihre Wettbewerbsfähigkeit zu investieren. „Die Märkte sind aktuell mit einer erhöhten Volatilität konfrontiert und Anleger befassen sich teilweise mit kurzfristigen Ereignissen und Erwartungen. Stilrotationen wie jene zugunsten von Value-Aktien sind Ausdruck dieser Spekulationen. Wir sind allerdings nach wie vor davon überzeugt, dass sich die Kurse langfristig hauptsächlich wieder an der Gewinnentwicklung der Unternehmen orientieren sollten“, sagt Cosserat. (DFPA/mb1)

Comgest wurde 1985 gegründet und ist eine unabhängige internationale Fondsverwaltungsgesellschaft mit globalem Hauptsitz in Paris und strategischen Niederlassungen in Dublin, Hongkong, Tokio, Singapur und Boston.

www.comgest.com

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