"Kommt die Merkel-Macron-Initiative, wäre die EU-Integration gefestigt"

Die deutsch-französischen Vorschläge für einen Wiederaufbaufonds ist ein entscheidender Schritt zur Wiederbelebung der EU-Integration, schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer beim Asset Manager Bluebay, in seinem aktuellen Marktkommentar. Gegen den Widerstand vor allem osteuropäischer Länder müsse ein Kompromiss gefunden werden. Anleger sollten sich darauf einstellen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr im März 2020 als geldpolitische Sondermaßnahme beschlossenes Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) im Juni ausweitet.

In Europa haben die deutsch-französischen Vorschläge für einen Wiederaufbaufonds besondere Aufmerksamkeit erregt. Das Gerangel um den EU-Hilfsfonds habe gezeigt, dass in einer schweren Krise nationale Interessen dominieren – laut Dowding eine beunruhigende Entwicklung im Hinblick auf die mittelfristigen Aussichten für die Wirtschafts- und Währungsunion. Der Merkel-Macron-Vorschlag für einen Fonds von 500 Milliarden Euro, der durch Anleihen auf EU-Haushaltsebene finanziert werden soll, sei daher sehr interessant. Mit den geplanten Zuschüssen für bedürftige Staatshaushalte würde ein fiskalisches Transfer-System entstehen, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stelle. „Historisch gesehen hat Brüssel immer Transferzahlungen an weniger entwickelte Regionen innerhalb der EU geleistet; in den vergangenen Jahren profitierten vor allem die einkommensschwächeren Länder Osteuropas. Schafft es die Merkel-Macron-Initiative durch die Instanzen, wäre ein wesentlicher Fortschritt hinsichtlich der EU-Integration erreicht“, so Dowding.

Absehbar sei jedoch, dass Österreich, die Niederlande sowie die baltischen und skandinavischen Staaten Gegenvorschläge unterbreiten werden. Es sei auch wahrscheinlich, dass die Länder Osteuropas sich stark dagegen wehren werden, Teil einer Initiative zu sein, bei der sie für Länder und Regionen zahlen müssten, die viel wohlhabender sind als sie selbst. Dowding rechnet dennoch mit einem Kompromiss.

„Wir erwarten ebenfalls, dass die EZB ihr im März als geldpolitische Sondermaßnahme beschlossenes Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) im Juni ausweitet. Anleger an den Anleihemärkten fahren am besten mit Vermögenswerten, die unmittelbar von den EZB-Kaufprogrammen profitieren.

Es wäre töricht zu glauben, dass die Volatilität nicht zurückkehren wird. Viele Märkte haben sich wieder erholt, deshalb besteht bei fallenden Märkten noch viel Spielraum, bevor Unterstützungen erreicht werden. Die Zurücknahme der Lockdowns sorgt unverändert für die Gefahr einer zweiten Infektionswelle. Die Arbeitslosigkeit ist in vielen Ländern sprunghaft angestiegen, wird aber in den kommenden Monaten wahrscheinlich nur sehr langsam zurückgehen. Bestimmte Wirtschaftssektoren stehen nach wie vor im Feuer. Der Großteil der jüngsten Gewinne an den Märkten ist einer kleinen Zahl von Technologiegiganten geschuldet, die durch Covid-19 unterstützt werden und dem Nasdaq möglicherweise zu neuen Rekordhochs verhelfen.

Generell gilt: Die Anzeichen für eine sinkende globale Inflation deuten darauf hin, dass die Zentralbanken weiterhin geneigt sein werden, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern“, so Dowding. (DFPA/JF1)

Quelle: Marktkommentar Bluebay

Bluebay Asset Management LLP ist Spezialist für Fixed-Income-Management. Das Unternehmen mit Sitz in London investiert weltweit mehr als 59 Milliarden US-Dollar für institutionelle Anleger und Finanzinstitute über das gesamte Fixed-Income-Spektrum. Bluebay hat Niederlassungen in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, den USA, Japan und Australien. Bluebay Asset Management befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Royal Bank of Canada und ist Teil von RBC Global Asset Management.

www.bluebay.com

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