Kreditgeber sehen europäischen Marktes weiterhin optimistisch
Die Kreditgeber blicken optimistisch in die Zukunft der Immobilienfinanzierung. Mehr als die Hälfte (62 Prozent) der Kreditgeber gehen von wachsenden Kreditbeständen in den kommenden sechs Monaten aus. Rund ein Drittel (34 Prozent) sehen den Anstieg bei neu ausgereichten Krediten. Noch vor sechs Monaten berichteten hingegen 24 Prozent von Zuwachs in diesem Segment. Auch bei Refinanzierungen wird von einer Steigerung ausgegangen, wenn auch langsamer als in den vergangenen sechs Monaten. Das geht aus dem „EMEA Lending Trends Report“ vom Herbst 2017 von Cushman & Wakefield hervor.
James Spencer-Jones, Head of EMEA Debt and Structured Finance von Cushman & Wakefield: „Wenn wir in die Zukunft blicken, sehen die Kreditgeber die größten Zuwachsraten im Neugeschäft im Bereich Wohnen und Studentenwohnheime, was von 28 Prozent der Befragten hervorgehoben wird. Ein Viertel der Befragten benannte zudem noch den Logistiksektor. Damit rücken diese Assetklassen näher an die traditionell starken Büro- und Handelsimmobilien heran, die weniger als ein Drittel aller Antworten auf sich vereinen konnten. Die Konzentration auf Wohnen und Logistik spiegeln die kurzfristigen Erwartungen von höheren Wachstumsraten und Renditen wider.“
Obwohl sich die Kreditgeber weiterhin auf Bestandsobjekte sowohl in A-, B- und C-Städten konzentrieren, vermehren sich die Hinweise auf eine leichte Verschiebung hin zu Projektentwicklungen – vor allem vorvermietete Projekte – da einige Investoren Schwierigkeiten haben, geeignete Core Produkte zu finden, und daher auf „Build-to-Core“-Strategien setzen.
In den vergangenen sechs Monaten haben sich die durchschnittlichen LTVs (Loan-To-Value) über alle Assetklassen nicht grundlegend geändert und liegen üblicherweise in den Immobilienhochburgen zwischen 60 bis 65 Prozent. Der europäische Durchschnittswert ist allerdings von 60 auf 61 Prozent gestiegen. Eine spürbare Steigerung wurde in London (von 60 auf 63 Prozent) sowie in Paris (von 60 auf 65 Prozent) verzeichnet. In den übrigen Städten blieben die LTVs weitgehend stabil.
Nigel Almond, Head of Data and Analytics von Cushman & Wakefield, fügt hinzu: „Unsere aktuelle Umfrage zeigt, dass die Meinungen der Kreditgeber in Bezug darauf, ob der Markt seinen Höhepunkt erreicht hat oder nicht, deutlich auseinander gehen. Lediglich 17 Prozent sehen den Höhepunkt als erreicht, 41 Prozent erwarten ihn in den kommenden 12 Monaten und weitere 31 Prozent sind der Meinung, dass der Höhepunkt erst in den kommenden 24 Monaten erreicht wird.“
Da sich die Zinsen auf einem historisch niedrigen Niveau befinden und eine Reduzierung der quantitativen Lockerung im Euroraum nicht in Sicht ist, bleibt die Stimmung, zumindest vorerst, positiv. Aufgrund eines erwarteten baldigen Zinsanstiegs gehen die Kreditgeber von einer Trendwende bei den Aktivitäten aus. Vorreiter wird voraussichtlich Großbritannien sein. 85 Prozent aller Befragten gehen hier von einem Zinsanstieg entweder in diesem oder im kommenden Jahr aus. Sollte Kontinentaleuropa dem Beispiel Großbritannien folgen, geschieht dies jedoch zeitlich versetzt. Dort erwarten lediglich 56 Prozent einen Anstieg zum Ende des Jahres 2018.
Quelle: Pressemitteilung Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield, Inc. (C&W) ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. C&W beschäftigt über 45.000 Mitarbeiter in weltweit über 70 Ländern. (JF1)