La Financière de l’Echiquier: Eurozinsen werden steigen
Die Portfoliomanagementgesellschaft La Financière de l’Echiquier berichtet in einem Marktkommentar, dass die zehnjährigen amerikanischen Anleihen ein Zinsniveau von 2,64 Prozent erreicht haben. Damit wäre der Höchststand vom März 2017 übertroffen worden. Wenngleich der Zinsanstieg auf der gesamten Laufzeitenkurve spürbar sei, setze sich die Abflachung fort, heißt es. Der Zinssatz für zweijährige Anleihen erreichte seinen höchsten Stand seit Ende 2008, während der 30-jährige Zinssatz unter seinem Niveau von Anfang 2017 verharrt. Die Experten erwarten, dass es einen dauerhaften Zinsanstieg geben werde und, dass der Inflationsdruck höher als erwartet sein werde.
Die Experten betrachten zusätzlich zu den Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank folgende Faktoren als ursächlich für den Zinsanstieg: positive Entwicklungen bei der Kerninflation, solide Konjunkturdaten, die Bekräftigung des US-Präsidenten, ein Infrastrukturprogramm im Umfang von 1.000 Milliarden US-Dollar (840 Milliarden Euro) aufzulegen sowie den angespannten Arbeitsmarkt und den Anstieg der Mindestlöhne, der höhere Lohnkosten bewirke.
Bei den Auswirkungen von Zins- und Inflationsanstieg komme es auf die Geschwindigkeit der Bewegung und ihrer Ursachen an, heißt es. Dabei sei der Zinsanstieg durch das Konjunkturumfeld bedingt und nicht dadurch, dass die Nachfrage nach amerikanischen Staatsanleihen leide, lautet die Markteinschätzung des Hauses. Andererseits seien die US-Unternehmen zwar in der Lage, einen Anstieg mit konstanter Geschwindigkeit zu absorbieren, ein abrupter Anstieg hätte jedoch negative Konsequenzen im Hinblick auf die Verschuldung, meinen die Experten. Daher würden die Strategie und die Mitteilungen der Fed eine wichtige Rolle einnehmen.
Ferner verweist La Financière de l’Echiquier auf den Zins-Spread zwischen zweijährigen Bundesanleihen und zehnjährigen US-Staatsanleihen. Dieser befinde sich mit 3,2 Prozent auf einem Level, das seit 1996/1997 nicht erreicht worden wäre. In der Vergangenheit habe dies das Maximum dargestellt dem ein Rückgang folgte. Aktuell dürften die amerikanischen Zinsen weiter steigen, lautet die Prognose. Entsprechend könne von einem Zinsanstieg in der Eurozone ausgegangen werden. Dies sollte zumindest am kurzen Laufzeitenende der Fall sein und eine Abflachung der Zinskurve in der Eurozone bevorstehen.
Quelle: Marktkommentar La Financière de l’Echiquier
La Financière de l’Echiquier wurde im Jahr 1991 gegründet und ist eine französische Portfoliomanagementgesellschaft in Privatbesitz. Das Unternehmen verwaltet Investmentfonds für private und institutionelle Anleger. (TS1)