Lazard erwartet aktienähnliche Renditen von Schwellenländeranleihen
Anleihen aus Schwellenländern bleiben im Aufwind, so die Prognose von Denise Simon, Co-Head im Emerging Market Debt-Team bei Lazard Asset Management. Grund: Die Anlageklasse beendete das Jahr 2023 mit dem größten quartalsweisen Anstieg seit dem Jahr 2020.
Sowohl bei Lokalwährungsanleihen als auch Staatsanleihen fiel das Plus zweistellig aus. „Aufgrund der niedrigeren globalen Inflation schwanden im letzten Quartal 2023 die Bedenken der Investoren hinsichtlich des Kurses der Zentralbanken“, beobachtet Denise Simon. „Sie trug außerdem zu einem Rückgang der Renditen bei. Nachdem die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen im Oktober 2023 zum ersten Mal seit zehn Jahren kurzzeitig über fünf Prozent geklettert ist, sank sie gegenüber diesem Höchststand um 100 Basispunkte und beendete das Jahr nahezu unverändert bei 3,9 Prozent.“ Auch die Renditen der Emerging Market Bonds fielen im vierten Quartal um etwa 60 Basispunkte und profitierten so vom Rückgang der Leitzinsen. Gleichzeitig legten die Währungen der Schwellenländer um über drei Prozent zu, während der US-Dollar-Index (DXY) 4,5 Prozent verlor.
Aus Sicht von Denise Simon ist der Trend intakt bis zum Abschluss des nächsten Zinssenkungsmodus: „Wir rechnen weiter mit aktienähnlichen Renditen, da die wichtigsten globalen Zentralbanken ihre Zinserhöhungszyklen abgeschlossen haben und die Inflation geringer als erwartet bleibt. Auch die Arbeitsmärkte entspannen sich.“ Gründe dafür sieht Simon in der Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Federal Reserve (Fed) Mitte des Jahres einen klassischen Zinszyklus einläuten dürften, der sich über einen Zeitraum von einem Jahr erstreckt. Außerdem stagniere in den Industrieländern das Wachstum oder tendiere nahe Null und dürfte sich erst in der zweiten Jahreshälfte geringfügig verbessern. „Als Folge der umfassenden Lockerungspolitik werden die Schwellenländer in der zweiten Jahreshälfte eine Belebung des Wirtschaftswachstums erleben, wobei die Indikatoren Mitte des Jahres den Tiefpunkt erreichen dürften“, so Simon weiter.
Angezogen von zuletzt zweistelligen Renditen sollten die Zuflüsse wieder zurückkehren, so die Erwartung des Expertenteams von Lazard: „Wir bleiben positiv für Emerging Market Bonds und glauben, dass sie von günstigen makroökonomischen Trends und lokalen Möglichkeiten zur Alpha-Generierung getrieben werden. Aber natürlich werden wir weiterhin potenzielle Risiken und globale Entwicklungen beobachten, auch um sicherzustellen, dass wir gut positioniert sind, und um die sich bietenden Chancen zu nutzen.“ (DFPA/abg)
Lazard Asset Management (LAM) ist eine indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd und bietet Aktien-, Anleihen- und alternative Investmentprodukte. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten Kundenvermögen in Höhe von 215 Milliarden US-Dollar zum Ende des vierten Quartals 2018. (mb1)