Lazard sieht drei Gründe für Wandelanleihen
Wandelanleihen versprechen Anlegern derzeit nicht nur hohe Anleiherenditen, sondern zusätzlich auch Potential auf der Aktienseite. Dieser Ansicht ist Emmanuel Naar, Portfoliomanager und Analyst im Team für globale Wandelanleihen bei Lazard Asset Management.
Hinzu komme, dass die Assetklasse mehr als andere von sinkenden Zinsen profitieren dürfte. Aufgrund des konstruktiven Umfelds herrschen aus Sicht des Experten aktuell überaus gute Voraussetzungen für die Wertentwicklung der Assetklasse im weiteren Jahresverlauf. „Wir befinden uns in einer sehr komfortablen Situation“, erläutert der Lazard-Experte für Global Convertible Bonds. „Auf der einen Seite profitieren wir bei Wandelanleihen von der aktienähnlichen Performance, wenn die Aktienmärkte steigen. Auf der anderen Seite sehen wir aktuell hervorragende Renditen und hohe Kupons.“ Wandelanleihen seien sehr zinssensitiv. Einen Treiber für Convertibles sieht der Experte deshalb im Zinsumfeld: „Im Jahr 2024 sollten die US-Leitzinsen wieder fallen. Das würde sich positiv auf die Assetklasse auswirken.“ Aktuell lägen die Renditen von Wandelanleihen aus dem IT-Sektor zu 36,2 Prozent in einem Korridor zwischen 5 und 10 Prozent. 4,3 Prozent der Wandler erzielten sogar eine Rendite von über 10 Prozent. „Das ist in diesem Markt völlig neu und ein zusätzlicher Performance-Treiber“, bewertet der Spezialist diese Entwicklung.
Positiv bewertet Naar auch das Volumen an Neuemissionen. Schon im Jahr 2023 sei dieses im historischen Vergleich recht gut gewesen. Der Experte erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzen werde, da die Refinanzierungskosten von Unternehmen stark gestiegen seien. Wandelanleihen seien aus Unternehmenssicht attraktiver als Corporate Bonds, weil sie einen geringeren Kupon aufweisen würden. „Ein einziger Wehrmutstropfen bei den Neuemissionen ergibt sich aus der Sektorbetrachtung: An zweiter Stelle stehen hier die Versorger, die als Value-Unternehmen aus dem Rahmen fallen und nicht das gleiche hohe Aufholpotenzial aufweisen, wie es die typischen Emittenten aus dem Mid-Cap-Bereich haben“, sagt Naar. (DFPA/(abg)
Lazard Asset Management (LAM) ist eine indirekte Tochtergesellschaft von Lazard Ltd und bietet Aktien-, Anleihen- und alternative Investmentprodukte. LAM und verbundene Vermögensverwaltungsgesellschaften der Lazard-Gruppe verwalten Kundenvermögen in Höhe von 215 Milliarden US-Dollar zum Ende des vierten Quartals 2018. (mb1)