LBS-Broschüre "Markt für Wohnimmobilien 2021" erschienen
265.000 Euro in Magdeburg, 1,7 Millionen Euro in München - so weit liegen die Preise für typische freistehende Einfamilienhäuser in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt und jener von Bayern auseinander. Das ist eines der Ergebnisse der Frühjahrsbefragung von Immobilienvermittlern der Landesbausparkassen (LBS) und Sparkassen.
Wie zu Beginn eines jeden Jahres gaben die Marktbeobachter auch in diesem Jahr Auskunft über die Preissituation vor Ort und ihre Erwartungen zur Entwicklung des Marktes in den kommenden Monaten. Entstanden ist so ein Preisspiegel für mehr als 1.000 Städte, der Immobilieninteressenten eine Orientierung liefere, mit welchen Preisen sie gerade rechnen müssen – und welche gerechtfertigt seien. Der Blick in die Zukunft verspreche noch keine Entspannung: Die Experten gehen laut LBS fast überall in Deutschland von einer ungebrochenen Nachfrage, einer kaum gebesserten Angebotssituation und weiter steigenden Preisen aus. Sie beobachteten aber auch, dass die Pandemie- und Lockdown-Erfahrungen die Wohnwünsche verändert haben: Die Vororte der Städte und der ländliche Raum im erweiterten Einzugsgebiet könnten künftig als Wohnstandorte stärker gefragt sein - auch damit sich die Menschen wichtiger gewordene Wohnansprüche wie einen Garten und eine größere Zimmerzahl erfüllen können.
Zu entdecken seien erfreuliche wie weniger erfreuliche Entwicklungen unter anderem in den Themenfeldern Bautätigkeit, Baufinanzierung, Rahmenbedingungen, Eigentumsbildung und Klimaschutz. Auf der Habenseite stehe der Neubau: Die Baugenehmigungen haben ihr hohes Niveau der vergangenen Jahre gehalten (2020: 368.000) und die Zahl der fertiggestellten Wohnungen übertrifft erstmals seit langer Zeit wieder die Marke von 300.000. Zugleich werde aber auch der Rückstau an genehmigten, aber noch nicht gebauten Ein- und Mehrfamilienhäusern immer größer: Fast 780.000 unvollendete Wohneinheiten harren mittlerweile der Schlüsselübergabe.
Ebenfalls in die Kategorie „unerfreulich“ fielen die weiter gestiegenen Baukosten (seit 2015 um 16,4 Prozent), die erstmals seit der Wiedervereinigung leicht sinkende Wohneigentumsquote und das schrumpfende Potenzial an Ersterwerbern einer Wohnimmobilie. Letzteres resultiere vor allem daraus, dass das angesparte Eigenkapital vieler Mieter nicht mit den steigenden Immobilienpreisen Schritt gehalten hat. Erfreulich sei dagegen das Engagement der Wohneigentümer für die Energiewende im Eigenheim. Zugleich werde aber auch ersichtlich: Der Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand sei immer noch weit. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung LBS-Gruppe
Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus acht Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten.