Leitzinsgipfel in Sicht: Auswirkung auf Baufinanzierungen

Geht die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer September-Sitzung einen weiteren Zinsschritt, zum zehnten Mal in Folge? Oder legt sie eine Pause ein und wartet ab, wie sich die bisherigen Leitzinserhöhungen auswirken? Analysten sind sich uneins wie selten: Während die sogenannten Falken unter den Notenbankern angesichts der hohen Inflation eine weitere Straffung der Geldpolitik für sinnvoll halten, fordern die sogenannten Tauben eine neutrale Haltung, weil hohe Zinsen die Wirtschaft belasten. Die Ungewissheit zum weiteren Vorgehen der EZB spiegelte sich zuletzt auch in den Baufinanzierungszinsen wider, so heißt es im Zinskommentar des Finanzdienstleisters Dr. Klein Privatkunden.

Mit Veröffentlichung von Inflationsdaten, die höher lagen als erwartet, stiegen sie Mitte August leicht an: Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung nahm zu. Nachdem anschließend Konjunkturdaten für ein erhöhtes Risiko einer Rezession in Europa sprachen, gingen die Baufinanzierungszinsen wieder zurück – verstärkt wurde auf eine Zinserhöhungspause gewettet. Michael Neumann zufolge, dem Vorstandsvorsitzenden des Kreditvermittlers Dr. Klein, müssten Darlehensnehmer immer wieder mit kleineren Bewegungen rechnen, unterm Strich sei das Niveau aber relativ stabil: Seit fast zwölf Monaten bewegen sich die Zinsen seitwärts. Temporären Ausschlägen nach oben folgen immer wieder auch Rücksetzer.“ Den repräsentativen Bestzins gibt Dr. Klein aktuell mit 3,63 Prozent an (Stand: 11. September 2023).

Laut Neumann müsse die EZB die Inflation weiter aktiv bekämpfen. Er erwartet in diesem Jahr noch mindestens einen weiteren kleinen Zinsschritt von 0,25 Prozent. Ob die EZB jetzt noch einmal an der Zinsschraube dreht oder erst im Oktober, spiele dabei keine wesentliche Rolle: „Ein etwas höheres Zinsniveau ist auf den Finanzmärkten bereits eingepreist und wird daher die Baufinanzierungszinsen nicht deutlich mitziehen.“ Solange sich die Notenbanker auf ihrem Kurs sehen, bis 2025 die Inflation in Richtung zwei Prozent zu bringen, seien kaum Veränderungen des derzeitigen Niveaus für langfristige Kreditzinsen zu erwarten: „Ein Korridor zwischen 3,5 und 4,5 Prozent für zehnjährige Darlehen entwickelt sich gerade zum Standard“, so der Experte von Dr. Klein.

Ein stärkerer Anstieg der Baufinanzierungszinsen wäre theoretisch dann möglich, wenn die Inflation zu langsam sinkt und die EZB die Leitzinsen noch einmal kräftiger anheben müsste als erwartet. Dieses Risiko hält Neumann derzeit für gering. Der Zins-Peak sei so gut wie erreicht und wahrscheinlicher als ein Anstieg über fünf Prozent sei eine vorsichtige Absenkung der Zinsen ab 2024. Das könnte auch für die Baufinanzierungskonditionen zutreffen. Immobilieninteressenten sollten sich davon laut Neumann aber nicht zu viel versprechen: „Die Baufinanzierungszinsen werden die Leitzinsentwicklung auch im Rückwärtsgang nicht 1:1 abbilden. Ein leichtes Nachgeben ist zwar möglich, aber in überschaubarem Ausmaß und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf Niveaus von zwei oder 2,5 Prozent für zehnjährige Darlehen.“ Wer lange abwarte, laufe zudem Gefahr, dass sich die Immobilienpreise bis dahin wieder aufwärts bewegen – ein Szenario, das Neumann in vielen Regionen für realistisch hält. Der schnelle Zinsanstieg im vorigen Jahr und die extreme Inflationsentwicklung habe Kaufinteressenten verunsichert und temporär zu Zurückhaltung geführt. Als Folge habe in diesem Jahr die Nachfrage nach Baufinanzierungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich abgenommen. (DFPA/mb1)

Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 250 Filialen beraten über 700 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.

www.drklein.de

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