Logistikinvestmentmarkt stellt sich auf neue Aktivität ein
Mit rund 1,1 Milliarden Euro Transaktionsvolumen am deutschen Investmentmarkt für Logistik- und Industrieimmobilien in den Monaten April bis Juni 2023 konnte das Startquartal um etwa 90 Millionen Euro übertroffen werden. Damit umfasst das erste Halbjahr ein Gesamtvolumen von etwa 2,2 Milliarden Euro. Das ist ein Rückgang um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, so der Immobiliendienstleister JLL. Die Einbußen im Vergleich zum Fünfjahresschnitt liegen bei minus 43 Prozent und beim Zehnjahresschnitt bei minus 30 Prozent. Schwächer war zuletzt das erste Halbjahr 2016 mit einem Transaktionsvolumen von 1,85 Milliarden Euro.
Diana Schumann, Co-Head of Industrial & Logistics Investment JLL Germany: „Der Unterschied der Transaktionsvolumina in den ersten beiden Quartalen ist zwar gering, unterstreicht aber die anhaltende Nachfrage sowie einen intakten Markt, in dem sich Verkäufer und Käufer auf ein Pricing einigen können. Wir beobachten aktuell, dass die Aktivität der Marktteilnehmer wieder deutlich Fahrt aufgenommen hat. So ist sowohl die Zahl der Pitches im Vergleich zu den vergangenen Quartalen deutlich gestiegen als vor allem auch die Anzahl der aktuell bereits in Vermarktung befindlichen Einzelobjekte sowie erste größere Portfolien. Unsere Jahresprognose heben wir deshalb auf sechs Milliarden Euro an.“
Im zweiten Quartal 2023 konnten 70 Transaktionen gezählt werden (Startquartal: 53). Das erste Halbjahr kommt dementsprechend auf 123 Deals, im Vorjahreszeitraum waren es 29 mehr. Gravierender ist allerdings die Anzahl der Großtransaktionen: Konnten im ersten Quartal 2023 zwei Deals von mehr als 100 Millionen Euro gezählt werden, konnte diese Größenklasse im zweiten Quartal nicht erreicht werden. Im Vorjahreszeitraum gab es noch elf Großtransaktionen. Somit schrumpfte der Anteil der fünf größten Deals am Gesamtvolumen von 34 Prozent im Vorjahreshalbjahr auf 23 Prozent im laufenden Jahr.
Mit 58 Prozent stammte die Mehrheit der Investoren im ersten Halbjahr aus Deutschland, auf der Verkäuferseite lag deren Anteil mit 64 Prozent noch etwas höher. Damit bauten ausländische Investoren ihren Bestand an Logistik- und Industrieimmobilien per Saldo um 140 Millionen Euro auf. Einen besonderen Fokus legten die Investoren im ersten Halbjahr auf Top-Produkte: Core-Investments lagen in der Gunst mit 41 Prozent vorne, Core-plus-Immobilien waren mit einem Anteil von 39 Prozent ähnlich stark gefragt. Wesentlich niedriger lag der Anteil von Value-add-Objekten mit zwölf Prozent.
Während die Spitzenrenditen für Top-Produkte in den sieben Immobilienhochburgen im vergangenen Quartal noch bei 3,90 beziehungsweise 3,95 Prozent lagen, stiegen sie im vergangenen Quartal aufgrund der noch leicht gestiegenen Finanzierungskosten um jeweils zehn Basispunkte auf 4,00 beziehungsweise 4,05 Prozent an. Bei 4,00 Prozent lagen die Spitzenrenditen für Logistik- und Industrieobjekte zuletzt im ersten Quartal 2019. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Renditen um 90 beziehungsweise 95 Basispunkte. (DFPA/JF1)
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.