Logistikmarkt setzt Höhenflug fort
Die deutschen Logistikmärkte trotzen auch im vierten Quartal 2020 der Corona-Pandemie und erzielten einem bundesweiten Flächenumsatz von gut 6,83 Millionen Quadratmetern. Damit bewegt sich das Ergebnis auf dem gleichen Niveau wie 2019 und liegt nur sieben Prozent unter der 2018 verzeichneten Bestmarke. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate.
In den großen Logistik-Hubs konnte mit knapp 2,42 Millionen Quadratmeter Flächenumsatz der Vorjahreswert um vier Prozent gesteigert werden. Die Standorte außerhalb der großen Logistik-Hubs blieben hingegen drei Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Allerdings wurde dort mit rund 4,42 Millionen Quadratmetern der dritthöchste jemals registrierte Flächenumsatz erfasst. In den zwölf Logistikregionen, die BNPPRE zusätzlich zu den Ballungsräumen regelmäßig analysiert, wurden 1,32 Millionen Quadratmeter registriert, was einem Rückgang um 23 Prozent entspricht. Auch in diesen Lagen werde das Angebot zunehmend knapper.
Handelsunternehmen trugen auch im vierten Quartal wesentlich zum Ergebnis bei. Mit einem Anteil von knapp 37 Prozent liegen sie rund fünf Prozentpunkte über ihrem langjährigen Schnitt. Auf Rang zwei finden sich klassische Logistikdienstleister, die knapp 32 Prozent zum Resultat beisteuern. Zwar liegen sie damit leicht unter ihrem langjährigen Mittel, profitieren aber trotzdem davon, dass die Wirtschaft beispielsweise in Asien bereits wieder auf Hochtouren läuft. Der Umsatzbeitrag der Produktionsunternehmen fiel mit knapp 24 Prozent etwas geringer aus als üblich.
Vor dem Hintergrund der unverändert hohen Nachfrage befinden sich die Mieten tendenziell weiter im Aufwind. Im Jahresvergleich haben sie in Frankfurt (7,00 Euro pro Quadratmeter; plus sechs Prozent), Düsseldorf (6,10 Euro pro Quadratmeter; plus sechs Prozent), Köln (5,60 Euro pro Quadratmeter; plus vier Prozent) und Leipzig (4,60 Euro pro Quadratmeter; plus zwei Prozent) zugelegt, wohingegen sie in Berlin (7,20 Euro pro Quadratmeter), Hamburg (6,30 Euro pro Quadratmeter), München (7,00 Euro pro Quadratmeter), Stuttgart 7,00 Euro pro Quadratmeter) und dem Ruhrgebiet (4,90 Euro pro Quadratmeter) stabil geblieben sind. Vergleichbar stellt sich laut BNPPRE die Situation bei den Durchschnittsmieten dar, die ebenfalls an mehreren Standorten spürbar angezogen haben.
„Die Rahmenbedingungen und Perspektiven für die Logistikbranche bleiben trotz des aktuellen Lockdowns positiv. Neben den Treibern E-Commerce und Lebensmittelhandel profitieren zunehmend auch wieder bestimmte Industriezweige und Logistikdienstleister von einer sich abzeichnenden konjunkturellen Erholung. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich für 2021 erneut ein Flächenumsatz auf Vorjahresniveau ab. Sollte es gelingen, ab Mitte des Jahres die Pandemie beherrschbar zu machen, ist aufgrund zu erwartender Nachholeffekte sogar ein Umsatz über sieben Millionen Quadratmetern möglich. Da das Angebot weiterhin begrenzt bleiben wird, ist ein etwas beschleunigtes Mietpreiswachstum das aus heutiger Sicht wahrscheinlichste Szenario“, so Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.