M&A: Ausländische Investoren gehen verstärkt auf Einkaufstour in Deutschland
Ausländische Investoren engagieren sich immer aktiver auf dem deutschen Transaktionsmarkt: Bis Mitte November des laufenden Jahres wurden bereits mehr Transaktionen abgeschlossen als in den Gesamtjahren 2012 oder 2013. Dies ist ein Ergebnis der Analyse „Destination Deutschland. M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2015“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC).
„Sollte sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzen, wird die Gesamtzahl der Deals mit ausländischen Käufern in diesem Jahr voraussichtlich auf 715 steigen und damit das sehr gut gelaufene Vorjahr mit 705 Käufen übertreffen“, prognostiziert Steve Roberts, Partner und Leiter Private Equity bei PwC. Per November 2015 lag die Gesamtzahl der angekündigten Transaktionen, bei denen deutsche Unternehmen von ausländischen Investoren übernommen wurden, mit 625 bereits über dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums.
Auch das Gesamtvolumen der angekündigten Transaktionen dürfte weiter zulegen. Laut Prognose wird der Gesamtwert mit genanntem Transaktionswert 2015 verglichen zum Vorjahr um gut acht Milliarden Euro auf 47,7 Milliarden Euro klettern und damit deutlich höher ausfallen als die Werte seit 2011. Die Analyse umfasst alle Käufe ausländischer Investoren in Deutschland, die zwischen dem 1. Januar und 2011 und dem 15. November 2015 angekündigt wurden.
Vor allem weltweite Private-Equity-Gesellschaften engagieren sich laut Studie zunehmend in Deutschland. Der Anteil ausländischer Private-Equity-Investoren lag 2015 zum zweiten Mal über 30 Prozent nach im Durchschnitt rund 27 Prozent in den Vorjahren. „Bis Mitte November wurden mehr Private Equity-Deals abgeschlossen als in allen Jahren vorher, was schon jetzt einen neuen Höchststand markiert“, erläutert Roberts.
An der Spitze der ausländischen Investoren stehen US-Unternehmen, die 160 (Vorjahr: 138) Transaktionen zu einem Gesamtvolumen von 19,2 (7,4) Milliarden Euro tätigten. An zweiter Stelle folgt Großbritannien mit 72 (54) Transaktionen und einem Gesamtvolumen von 6,3 (9,4) Milliarden Euro.
Im Bereich Private Equity zeichne sich ein ähnliches Bild ab: US-Private-Equity-Investoren nehmen mit 67 Transaktionen und einem Gesamtvolumen von 5,3 Milliarden Euro eine Spitzenposition ein, gefolgt von Private-Equity-Fonds aus Großbritannien mit 34 angekündigten Transaktionen und einem Gesamtvolumen 5,3 Milliarden Euro. Bemerkenswert sei auch der starke Anstieg der Deals von Private-Equity-Investoren aus der Schweiz und Kanada. Gesellschaften aus den Niederlanden werden ebenfalls zunehmend auf dem deutschen Transaktionsmarkt aktiv.
Der Anteil von Finanzinvestoren gegenüber strategischen Käufern legte dieses Jahr auf 34 Prozent zu (Vorjahr: 20 Prozent). Finanzinvestoren engagierten sich vor allem in Unternehmen aus den Bereichen Handel, Konsum- und Industriegüter. Strategische Investoren interessierten sich meist für deutsche Unternehmen aus den Branchen Healthcare & Pharma, Real Estate sowie Media & Entertainment.
Quelle: Pressemitteilung PwC
PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung. Der PwC-Verbund hat Mitgliedsunternehmen in 157 Ländern, die zusammen 208.000 Mitarbeiter beschäftigen. (mb1)