Standardrate für Baufinanzierungen erstmals wieder gestiegen
Der Anstieg der Zinsen für Staatsanleihen des Bundes hat sich auf die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen ausgewirkt und diese steigen lassen. Entsprechend ist auch die durchschnittliche Standardrate der Erhebung des „Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung“ (DTB) erstmals seit fast zwei Jahren wieder teurer geworden: Sie steigt im Mai um 21 Euro von 439 auf 460 Euro.
Trotz des leichten Anstiegs bleibe die Teuerung von Baudarlehen im Vergleich moderat. Ein Jahr zuvor, im Mai 2014, mussten Kreditnehmer des gleichen Baudarlehens über 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihung sowie einer zehnjährigen Sollzinsbindung 119 Euro mehr für die monatliche Kreditrate zahlen.
Auch der durchschnittliche Tilgungssatz erhöht sich im Mai – er zieht vom gleichbleibenden Wert der letzten drei Monate um 0,08 Prozentpunkte auf 2,81 Prozent an. Er erreicht damit einen neuen Höchstwert seit Beginn der Auswertung des Trendindikators im Jahre 2009.
Die durchschnittliche Darlehenshöhe sinkt von ihrem Höchstwert aus dem Vormonat um 9.000 Euro auf 171.000 Euro und fällt damit wieder auf den Wert von Dezember 2014 zurück. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist die Darlehnshöhe um 4.000 Euro gestiegen. Die durchschnittliche Sollzinsbindung verkürzt sich um sieben Monate und erreicht mit 13 Jahren und sieben Monaten wieder den Wert vom Februar dieses Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt ein deutlicher Anstieg um zwei Jahre und drei Monate. Der durchschnittliche Beleihungsauslauf reduziert sich im Mai um 1,12 Prozentpunkte auf 77,54 Prozent. Entsprechend brachten Darlehnsnehmer im Mai mit 22,46 Prozent 1,12 Prozentpunkte mehr Eigenkapital in Ihre Immobilienfinanzierung ein.
Der Anteil an Annuitätendarlehen sinkt nach leichten Anstiegen in den letzten Monaten von 75,58 auf 71,56 Prozent. Forward-Finanzierungen hingegen nehmen innerhalb des letzten Monats um fast vier Prozentpunkte zu (3,93) und steigen auf 14,99 Prozent. Im Vorjahr betrug der Forward-Anteil 11,37 Prozent. „Offenbar sichern sich vor dem Hintergrund der aktuellen Zinsschwankungen Eigenheimbesitzer zunehmend vor dem Ablauf ihres bestehenden Darlehens die noch historisch niedrigen Konditionen für ihre Anschlussfinanzierung durch ein Forward-Darlehen", so Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher von Dr. Klein. Der Anteil an KfW-Darlehen verringerte sich um 0,06 Prozentpunkte auf 9,50 Prozent. Darlehen mit variablem Zinssatz stagnieren auf sehr niedrigem Niveau. Im Vorjahreszeitraum war ihr Anteil mit 2,69 Prozent mehr als dreimal so hoch wie aktuell mit 0,85 Prozent.
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der Europace-Plattform errechnet, Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Dr. Klein ist ein Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in rund 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten zu den Themen Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Vorsorge. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochter des Finanzdienstleisters Hypoport AG. (mb1)