Mangel im Core-Bereich bremst Einzelhandelsinvestments weiter aus
Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Einzelhandelsinvestmentmarkt beträgt innerhalb der ersten neun Monate dieses Jahres auf rund 6,3 Milliarden Euro. Der Anteil am Gesamtvolumen aller in diesem Zeitraum in Gewerbeimmobilien getätigten Investments beläuft sich auf 20 Prozent. Damit hat das Segment binnen eines Quartals zwar an Boden gut gemacht – der Vergleichswert lag im Vorquartal noch bei 18 Prozent. Dennoch bleibt das Ergebnis weit hinter dem Wert des Vorjahres zurück, als das Transaktionsvolumen mit 13 Milliarden Euro rund doppelt so hoch ausfiel und der Marktanteil bei 34 Prozent über dem zehnjährigen Jahresdurchschnitt von 29 Prozent lag. Das meldet der Immobiliendienstleister Colliers.
Getrieben von denselben Faktoren – nämlich steigendem Nachfragedruck bei zunehmender Produktknappheit – folgt die Assetklasse Einzelhandel dem Gesamttrend am deutschen Investmentmarkt, allerdings in sehr viel stärkerer Ausprägung. So lagen die Einbußen beim Transaktionsvolumen bei 49 Prozent statt wie am Gesamtmarkt bei 15 Prozent.
Die Renditen verharren angesichts der starken Nachfrage auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Monate. Für Geschäftshäuser in frequentierten 1A-Lagen der Top 7 werden zumeist Spitzenrenditen von deutlich unter vier Prozent aufgerufen. Einkaufszentren in den sieben Investmentzentren werden mittlerweile überwiegend unter fünf Prozent gehandelt. Die Mehrzahl der A-Städte bewegt sich in einer Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Fachmärkte beziehungsweise Fachmarktzentren werden zwischen 5,40 und 6,10 Prozent gehandelt.
„Schon jetzt ist zu beobachten, dass Einzelhandelsimmobilien außerhalb des Core-Segmentes, die an Standorten mit halbwegs guten Fundamentaldaten angeboten werden, in sehr kurzer Zeit veräußert werden. Ginge es rein nach der Nachfrage, wäre das Transaktionsvolumen deutlich steigerbar“, so Thomas Dänzel, Head of Retail Investment bei Colliers Deutschland. Dennoch bleibt das Erreichen des Vorjahresniveaus von knapp 16 Milliarden Euro zum Jahresende unrealistisch – in erster Linie wegen der Produktknappheit. Schreibt sich der zwanzigprozentige Anteil am Gesamtinvestmentvolumen, das Ende Dezember auf 45 bis 50 Milliarden Euro geschätzt wird, bis zum Jahresende fort, sind zwischen neun und zehn Milliarden Euro realistisch. Dieser Wert läge etwas über dem langjährigen Mittel.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind rund 16.000 Mitarbeiter in mehr als 554 Büros in 66 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)