Marktanalyse: Robo Advisor nicht Ursache des Börsenrückganges
Die weltweiten Aktienmärkte haben während des aktuellen Börsensturzes in der Spitze acht Prozent verloren. Das ist nicht ungewöhnlich, meint Dr. Anselm Hüwe, Senior Analyst beim Robo Advisor Quirion. Ungewöhnlich sei eher, dass es in den vergangenen Jahren stetig und mit nur geringen Einbrüchen aufwärtsgegangen war. In einer Marktstudie untersucht Hüwe die Entwicklung des Aktienindex DAX und die Folgen für die digitalen Anlageformen.
Von den rund 138 Billionen US-Dollar (116 Billionen Euro) der weltweit verwalteten Gelder entfallen rund 226 Milliarden US-Dollar (190 Milliarden Euro) auf Robo Advisor. Das entspricht 0,16 Prozent. Robo Advisor nutzen Algorithmen, die im Gegensatz zu aktiven Fonds selten Transaktionen auslösen würden, sagt Hüwe hinsichtlich der Behauptung, Robo Advisor hätten zum Kursverfall geführt. Quirion habe, von üblichen Entnahmen und Aufstockungen abgesehen, aktuell gar nicht gehandelt. Bei weiter fallenden Kursen, würden im Rahmen des systematischen Rebalancings Aktien gekauft um das Kurslevel antizyklisch zu nutzen. Das werde die Kurse stabilisieren statt sie zu schwächen.
Hüwe schreibt, dass die Aussage, bei fallenden Kursen würden Robo Advisor Kundengelder abfließen, nicht zutreffe. Ferner habe es auch keine technischen Probleme wegen des Kursverfalls gegeben. Die Homepage bei amerikanischen Robo Advisorn sei zeitweise ausgefallen, die Handelsalgorithmen dagegen nicht. In Deutschland habe es gar keine Probleme gegeben.
Die vergangenen Tage hätten allerdings aufgezeigt, dass nicht jede Risikomanagement-Strategie erfolgreich gewesen ist. Die Kurse seien so rasch gefallen, dass kaum rechtzeitig reagiert werden konnte. Risikomanagement-Ansätze können einen Kurssturz nicht vorhersehen. Anlegern sollte bewusst sein, dass solche Strategien Rendite kosten können, ruft Hüwe in Erinnerung.
Quelle: Marktanalyse Quirion
Quirion ist ein Robo Advisor in Deutschland und eine Niederlassung der Quirin Privatbank. (TS1)