Marktanteil von zertifizierten Green Buildings auch 2023 auf Top-Niveau
Der Anteil zertifizierter Green Buildings am gewerblichen Immobilieninvestmentvolumen bleibt auch in einem herausfordernden Marktumfeld auf einem sehr hohen Niveau. Das ist das Ergebnis des von BNP Paribas Real Estate veröffentlichten Report zum Green Building Investment Markt 2023
Nach einem Top-Wert von knapp 31 Prozent im Jahr 2022 wurden 2023 rund 27 Prozent erreicht. Es ist das zweithöchste Ergebnis der vergangenen 10 Jahre und bestätigt die Bedeutung, die Green Investments haben. Dies ergibt eine aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. 2023 waren es erneut die institutionellen Core-Anleger, die den überwiegenden Anteil ihrer Immobilieninvestments in zertifizierte Green Buildings platzierten. Bei offenen Fonds (74 Prozent), Versicherungen (64 Prozent) und Pensionskassen (52 Prozent) notierte der Anteil grüner Investments zum Teil deutlich über 50 Prozent. Auch bei Equity/Real Estate Funds und Investment/Asset Managern spielen Green Invests mit einem Anteil von rund 45 Prozent eine gewichtige Rolle. Absolut betrachtet haben Investment/Asset Manager mit ca. 930 Millionen Euro das größte Volumen in Green Buildings platziert, gefolgt von Corporates (ca. 750 Millionen Euro) und Spezialfonds (ca. 660 Millionen Euro).
„Der Markt für Green Building Investments konnte sich dem allgemeinen Trend sinkender Investmentvolumina mit einem Jahresergebnis von 4,7 Milliarden Euro, was einem Minus von 57 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht, zwar nicht entziehen, allerdings zeigt sich seine relative Robustheit in der Gesamtmarktbetrachtung. Angesichts der ausgeprägten Marktberuhigung insbesondere bei großvolumigen Büroimmobilien mit einem Minus von 87 Prozent bei Deals über 100 Millionen Euro, die stets eine überproportional wichtige Rolle bei Green Investments gespielt haben, wäre ein stärkerer Rückgang wenig überraschend gewesen“, erklärt Hermann Horster MRICS, Head of Sustainability bei BNP Paribas Real Estate.
Über alle Assetklassen hinweg steigt Bedeutung der Zertifizierungen
Über alle Assetklassen hinweg steigt die Bedeutung der Zertifizierungen. Erstmals sind 2023 in allen vier Hauptnutzungsklassen mehr als 30 Prozent des jeweiligen Investmentvolumens auf Green Buildings entfallen, wobei der Anstieg insbesondere bei Logistik und Hotelimmobilien besonders ausgeprägt ist. Eine temporäre Ausnahme beim Anteil von Green Invests stellt die Assetklasse Büro dar. Mangels der bislang marktdominierenden großen Core-Deals in den CBDs der A-Städte ist der Anteil der Green Investments bei Büros im Jahr 2023 von 46 Prozent auf 36 Prozent gesunken.
Trend ungebrochen: Anzahl Green Building Zertifizierungen wächst
Der Trend bundesweit steigender Zertifizierungszahlen hat 2023 seine Fortsetzung gefunden. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der bundesweit zertifizierten Gebäude um fast 15 Prozent auf mehr als 3.200 gestiegen. Bemerkenswert ist der starke Anstieg der Zertifizierungen um 29 Prozent bei Hotel. Während von der EU-Taxonomie und Co. ursprünglich im Wesentlichen die Unternehmen der Immobilienbranche betroffen waren, die Fonds am Kapitalmarkt platzieren wollten, betrifft es nun immer mehr Marktteilnehmer. Entsprechend gewinnen Nachhaltigkeit und Taxonomie in der Breite auf Investoren- beziehungsweise Käuferseite an Bedeutung. Gleichzeitig müssen mittlerweile auch Immobiliennutzer (Mieter und Pächter) Taxonomie-Kriterien in ihrer Unternehmenslenkung berücksichtigen. Insbesondere die großen internationalen Konzerne formulieren jetzt Anmietkriterien, die über die Energie- und Klimapfade mancher Asset Manager hinausgehen. (DFPA/abg)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.