Marktbericht: Logistikimmobilien sind begehrte Anlageziele für Investoren
Auf dem deutschen Markt für Industrie- und Logistikimmobilien wurden nach Angaben des Immobilienberaters Colliers in den ersten neun Monaten 2016 rund 3,2 Milliarden Euro investiert und damit Immobilien im Wert von über einer Milliarde Euro allein im vergangenen Quartal gehandelt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 33 Prozent. Rund 2,1 Milliarden Euro beziehungsweise 66 Prozent entfielen dabei auf Logistikimmobilien, während 1,1 Milliarden Euro (34 Prozent) in Industrie- und Gewerbeobjekte investiert wurden. Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International: „Logistikinvestments sind so begehrt wie nie zuvor und erzielen mit zehn Prozent weiterhin einen zweistelligen Anteil am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen. Damit liegt die Assetklasse aktuell direkt hinter Büro- und Einzelhandelsimmobilien und mit leichtem Vorsprung vor Hotels.“
Der Verkauf von Paketdeals fiel in diesem Jahr mit einem Anteil von circa 40 Prozent (1,25 Milliarden Euro) am gesamten Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig aus (minus 20 Prozent). Dies könnte vor allem auf die anhaltende knappe Produktverfügbarkeit auf dem Markt zurückzuführen sein. Das Angebot am deutschen Markt ist nach wie vor eng, insbesondere im Core-Segment gibt es kaum neue Produkte, weshalb viele Investoren sich vorerst nicht von ihren Immobilien trennen wollen.
Vermögensverwalter investierten am meisten in Logistikimmobilien und erwarben Immobilien im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro (47 Prozent). Mit großem Abstand folgten Offene Immobilienfonds und Spezialfonds, die einen Marktanteil von rund 17 Prozent (532 Millionen Euro) erreichten. Auf Platz drei folgen Projektentwickler und Bauträger mit rund 413 Millionen Euro und einem Marktanteil von 13,1 Prozent. Auf der Verkäuferseite trennten sich vor allem Projektentwickler und Bauträger von Immobilien im Wert von 1,1 Milliarden Euro (35 Prozent).
Weiterhin lässt sich auf dem Markt eine anhaltende Produktverknappung feststellen, die auf einen hohen Anlagedruck bei den Investoren trifft. Vor allem in den deutschen Top-Investmentzentren sind Neubauprodukte Mangelware, weshalb die Preise für Bestandsimmobilien steigen und Investoren auch bereit sind, eine höhere Risikobereitschaft einzugehen, um den Zuschlag für eine Immobilie zu erhalten.
Laut Colliers befinden sich aktuell mehrere, großvolumige Portfolio-Deals mit einem Volumen über 100 Millionen Euro in der Vermarktung, die das Transaktionsvolumen noch einmal kräftig aufmischen könnten. Die stabile Wirtschaftslage in Kombination mit den jährlichen Wachstumsraten im E-Commerce und dem hohen Anlagedruck bei Investoren könnte in 2016 für ein neues Rekordvolumen auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt sorgen. „Gerade angesichts der Renditekompression für Büro- und Einzelhandelsimmobilien unter die Fünf-Prozent-Marke fällt die Suche nach auskömmlichen Renditen immer stärker zugunsten von Logistikimmobilien aus. Darüber hinaus hat sich der bisher geplante Ausstieg der Briten aus der EU noch nicht auf den deutschen Markt ausgewirkt. Mögliche Verschiebungen von Kapitalströmen sind erst auf mittel- bis langfristiger Sicht zu erwarten“, so Kunz abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind rund 16.000 Mitarbeiter in mehr als 554 Büros in 66 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)