Marktkommentar: "Bei Infrastrukturanlagen ist langfristiges Denken gefragt"
Jeremy Anagnos, Portfoliomanager der Nordea Global Listed Infrastructure Strategie, hält den Ausverkauf von Infrastrukturaktien seit dem Ausbruch des Coronavirus für überzogen. Abgesehen vom Transportsektor sind sie seiner Ansicht nach kaum von makroökonomischen Turbulenzen betroffen und weisen langfristiges Nachfrage- und Wachstumspotenzial auf.
Anagnos: „Ohne Infrastrukturanlagen sind viele alltägliche Dinge undenkbar - zum Zähneputzen brauchen wir Wasser, für Licht brauchen wir Strom, zum Telefonieren brauchen wir ein Mobilfunknetz und zum Autofahren brauchen wir Straßen. Hinzu kommt, dass diese Anlagen eine lange Lebensdauer von, sagen wir, 30 bis 120 Jahren haben, in der Regel monopolistisch gehalten werden, häufig einer Regulierung unterliegen und sich die Erträge aus langfristigen Verträgen ergeben. Insgesamt sorgt dies für eine vergleichsweise wenig elastische Nachfrage. Makroökonomische Turbulenzen wirken sich in der Regel nicht nachhaltig auf das langfristige Cashflow-Profil von Infrastrukturanlagen aus.“
Bei Infrastrukturanlagen sei daher langfristiges Denken gefragt. Grund hierfür sei zum einen die lange Lebensdauer der Vermögenswerte. Außerdem brauche die Infrastrukturentwicklung viele Jahre, und der Horizont für die Beurteilung der Wachstumsfaktoren betrage nicht Monate, sondern eher Jahre.
Anagnos hält den im Februar erfolgten Ausverkauf von Core-Infrastrukturanlagen mit langer Duration für überzogen, weisen diese Titel doch langfristiges Nachfrage- und Wachstumspotenzial auf. Vor dem Hintergrund rückläufiger Anleiherenditen liege die Bewertung von Infrastrukturtiteln im Vergleich zu Anleihen aus dem Baa-Ratingsegment derzeit auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen zehn Jahre. „Dank der Grundmerkmale von Infrastrukturanlagen sind die Voraussetzungen für eine Outperformance bei anhaltender Verschlechterung der Konjunkturlage in den kommenden Monaten gut“, so der Portfoliomanager abschließend. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Nordea
Nordea Asset Management (NAM) gehört mit einem verwalteten Vermögen von 235 Milliarden Euro zur Nordea-Gruppe, dem größten Finanzdienstleister Nordeuropas (verwaltetes Vermögen 324 Milliarden Euro). (Stand: 31. Dezember 2019) NAM bietet europäischen sowie globalen Investoren eine breite Palette von Investmentfonds an und unterhält Standorte in Bonn, Brüssel, Kopenhagen, Frankfurt, Helsinki, London, Luxemburg, Madrid, Mailand, New York, Oslo, Paris, Santiago de Chile, Singapur, Stockholm, Wien und Zürich.