Marktkommentar: Gold vor strukturellem Aufwärtstrend
Global wachsende Risiken bedrohen das Finanzsystem. Eine der Folgen: Gold erlebt eine Renaissance – seit Anfang 2016 zieht der Markt massiv an, so die Vermögensverwaltung Schroders. „Wir halten diese Erholung keineswegs für ein Strohfeuer“, erläutert Matthew Michael, Produktmanager Rohstoffe & EMD (emerging market debt) bei Schroders. „Im Gegenteil: Der Aufschwung markiert den Beginn eines Bullenmarktes, der den Preis für das Edelmetall auf Jahre hinaus antreiben sollte.“
Für zukünftig „goldene Zeiten“ sprechen laut Michael mehrere Faktoren. Anleger unterschätzen erstens die erheblichen Risiken einer strauchelnden Wirtschaft in China. Zweitens steigt der Einfluss populistischer Strömungen auf die Politik – was zu unkalkulierbaren Entwicklungen führen kann, von denen die Brexit-Entscheidung nur ein Beispiel ist. Und drittens könnte der expansive Kurs der Zentralbanken die Teuerung massiv beeinflussen. Sollten die Industriestaaten innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre einen inflationären Schock erleiden, dürfte die Nachfrage nach Gold in die Höhe schnellen. Sowohl Privatanleger als auch Notenbanken sind aber in Gold massiv unterinvestiert. „Wird all dies berücksichtigt, sollte die Wertentwicklung des Edelmetalls andere Anlageformen deutlich übertreffen“, ist der Experte der britischen Fondsgesellschaft überzeugt.
Goldminen-Unternehmen seien in besonderer Weise geeignet, vom strukturellen Aufwärtstrend zu profitieren. Denn viele Bergbau-Gesellschaften hätten aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt – und bieten nun wieder einen Hebel auf den Preis des Edelmetalls. „Allerdings verfügt nicht jeder Produzent über dieselben Chancen“, gibt Michael zu bedenken.
Quelle: Marktkommentar Schroders
Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 3.800 Mitarbeiter in 38 Niederlassungen und betreut ein Vermögen von 413,7 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger. (Stand: 30. Juni 2016) (JF1)