Marktkommentar: Zinswende kann Krise der Schwellenländer auslösen
Die US-Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) befinden sich auf dem geldpolitischen Weg der Normalisierung, erklärt der Asset Manager Feri in einem Marktkommentar. Diese Entwicklung könnte die Finanzmärkte mittelfristig in Bedrängnis bringen. Steigende US-Zinsen erhöhen die Attraktivität dieser Anlagen und führten dazu, dass Investoren ihr Kapital aus Schwellenländern abziehen. Die Finanzmärkte und Währungen Argentiniens, der Türkei und Brasiliens seien dieses Jahr bereits unter Druck geraten, nachdem die US-Dollar-Liquidität dort geringer und teurer wurde.
Rund 80 Prozent der Verschuldung in den Emerging Markets sei in US-Dollar denominiert, schreiben die Experten. Eine US-Dollaraufwertung erschwere daher den Schuldendienst. Besonders betroffen seien die sogenannten „Weak Links“, Schwellenländer die ihre strukturellen Probleme mit der Liquiditätsschwemme der vergangenen Jahre übertünchen konnten und auf ausländisches Kapital angewiesen sind. Es wiederhole sich damit ein geldpolitisches Grundmuster: Wechselt der Notenbankzyklus in eine restriktive Phase, sei mit erhöhten Risiken für die Finanzmärkte zu rechnen. Da der Liquiditätsentzug weitergehen werde, ist eine Krise, die die Schwellenländer auf breiter Front erfasst, für Feri nicht ausgeschlossen.
Quelle: Marktkommentar Feri
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. (TS1)