Merck Finck "Blitzlicht": "Aktienrückkäufe - (K)ein Segen für Aktionäre"

Viele Unternehmen rund um den Globus entdecken Aktienrückkäufe als Instrument der Kurspflege für sich. Global ist die Aktivität bei Aktienrückkäufen im Jahr 2021 – vor allem im Gegensatz zum Jahr 2020 – angesprungen und hat schon fast wieder die Höchststände aus 2018 erreicht, schreibt Marc Decker, Leiter Fondsmanagement bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“. Für das Jahr 2022 ist laut dem Experten mit einer Fortsetzung dieses Trends zu rechnen, auch wenn sich die Refinanzierungsvoraussetzungen der Unternehmen aufgrund des sich abzeichnenden Zinsanstiegs etwas eintrüben.

Allein im europäischen Aktienmarkt, gemessen am Stoxx 600 Europe, haben die Unternehmen im Jahr 2021 Aktienrückkäufe in Höhe von 66,6 Milliarden Euro getätigt, so Decker. Zu den zehn Unternehmen mit den umfangreichsten Rückkäufen zählten der Halbleiterhersteller ASML, der Konsumgüterkonzern Nestlé oder auch der deutsche Industriegasproduzent Linde.

„Bei vielen Aktionären sind Aktienrückkaufprogramme beliebt, weil sie als kurstreibend gelten. Denn mit dem Rückkauf von Aktien wird das Angebot an Aktien des jeweiligen Unternehmens verknappt. Allerdings sollte Anlegern bewusst sein, dass Unternehmen mit Aktienrückkäufen Kapital einsetzen, das dann für Investitionen nicht zur Verfügung steht. Unternehmen schaffen Wert für ihre Aktionäre, indem sie das Kapital für die besten Renditechancen einsetzen. Aktienrückkäufe sind effektiv eine Kapitalzuweisung für das bestehende Geschäft. Mit anderen Worten: Anstatt Kapital für neue Möglichkeiten bereitzustellen, erwarten Unternehmen, die ihre eigenen Aktien zurückkaufen, dass ihr bestehendes Geschäft höhere Renditen abwirft als die verfügbaren neuen Möglichkeiten“, schreibt Decker. Als Beispiel aus jüngster Zeit führt Decker Berkshire Hathaway an. Das Unternehmen hat im Jahr 2020 zum ersten Mal in seiner Geschichte in größerem Umfang eigene Aktien zurückgekauft. Berkshires CEO, Warren Buffett, war der Ansicht, dass der Rückkauf eigener Aktien aufgrund der seiner Meinung nach hohen Bewertungen höhere Renditen bietet als der Kauf anderer Unternehmen.

In einigen seltenen Fällen sind Unternehmen so stark und erwirtschaften so viel überschüssige Liquidität, dass sie sowohl Kapital für die renditestärksten neuen Möglichkeiten bereitstellen als auch ihre eigenen Aktien zurückkaufen. Als Beispiele nennt Decker Apple und Alphabet, die weiterhin in neue Projekte investieren und gleichzeitig große Mengen ihrer Aktien zurückkaufen.

So wie es viele Beispiele für eine schlechte Kapitalallokation für neue Projekte gebe, so gebe es auch viele Beispiele für eine schlechte Kapitalallokation für Aktienrückkäufe. Laut Decker haben Unternehmen Immer wieder Aktienrückkaufprogramme gestartet, als die Gewinne und Cashflows hoch waren, um sich dann zu wünschen, sie hätten es nicht getan, als die Wirtschaft oder der Markt sich abschwächten und sie sich mit geschwächten Bilanzen wiederfanden.

„Aktienrückkäufe sind nicht zwangsläufig ein Segen für die Aktionäre. Sie sollten sich lieber mit langfristigem Blick fragen, ob ein Unternehmen, an dem sie beteiligt sind, sein Kapital mit einem Rückkaufprogramm bestmöglich einsetzt. Vernachlässigt es wichtige Zukunftsinvestitionen zugunsten der kurzfristigen Kursentwicklung der Aktie, dann ist Vorsicht geboten“, schreibt Decker abschließend. (DFPA/JF1)

Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.

www.merckfinck.de

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