Merck Finck Blitzlicht: "Euro-Staatsanleihen: Das Ende der Risikoaufschläge"

Die Risikoaufschläge von Staatsanleihen der Euro-Peripherie sind im Sinkflug. Langfristig werden sie sich auf die Null zu bewegen, schreibt Marc Decker, Head of Asset Management bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“. Die Länderrisiken treten immer mehr in den Hintergrund. Diese Marktentwicklung komme den Regierungen der Peripherie-Länder zur günstigen Finanzierung ihrer Staatshaushalte entgegen und reagiere auf die Politik der stärkeren Integration in der EU. Allerdings werde sie lange dauern und mitnichten linear verlaufen. In Krisensituationen werde es laut Decker immer wieder zu sprunghaften Anstiegen der Risikoaufschläge kommen. Doch angesichts des langfristigen Trends seien das Einstiegsgelegenheiten für Investoren.

Laut Decker stehen italienische Staatsanleihen prototypisch für das Absinken der Risikoaufschläge: „Absolut betrachtet befinden sich die Renditen italienischer Staatsanleihen über die gesamte Zinsstrukturkurve hinweg auf ihren Allzeittiefs. Aber auch relativ betrachtet bewegt sich der Renditeabstand von italienischen Staatsanleihen gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen zielsicher in Richtung der historischen Tiefststände. Selbst die viel geschundenen griechischen Staatsanleihen nähern sich dem Renditeabstand, den sie vor der Eurokrise hatten.“

Diese Konvergenz der Renditen habe nur wenig mit strukturellen Fortschritten in den Ländern zu tun; sie sei politisch gewollt, so Decker. Mit dem Einstieg in die Vergemeinschaftung von Schulden im Euroraum sei dies einmal mehr unmissverständlich deutlich geworden.

Hinzu komme, dass die Europäische Zentralbank (EZB) zwar nicht als verlängerter Arm der Regierungen agiert – aber doch mit ihren Kaufprogrammen das nachhaltige Absinken der Renditeaufschläge mit vorangetrieben habe. Womöglich werden die Risikoaufschläge niemals ganz bis auf null absinken, doch die Richtung ist klar.

Decker: „Zuletzt ist das Zusammenlaufen der Spreads von den Marktteilnehmern immer weiter beschleunigt worden. Solange die Peripheriestaaten noch mit Risikoaufschlägen locken, die faktischen Risiken aber gedeckelt scheinen, treibt die Suche nach Erträgen die Investoren in diese Anleihen. Die meist prall gefüllten Orderbücher bei Neuemissionen zeigen dies. Eine Anleihe aus Portugal hat vor einigen Wochen beispielsweise ein Rekordorderbuch von weit über 40 Milliarden Euro zusammengebracht. Schützenhilfe kommt aus den USA. Dort sind die bis vor wenigen Monaten noch interessanten Renditen von US-Staatsanleihen durch die noch lockerere Zinspolitik der Notenbank Fed auf Niveaus abgesunken, die die verbliebenen Renditeaufschläge der europäischen Peripherie wieder relativ interessant erscheinen lassen. Die Folge: Es gibt noch mehr Nachfrage nach den Papieren und die Renditen sinken weiter.

Die gute Nachricht für Investoren: Die Zeit der einzelnen Länderrisiken – und damit der Renditeaufschläge – ist in Europa noch lange nicht vorbei, solange die einzelnen Staaten souverän wirtschaften und sich auch eigenständig finanzieren müssen. Deswegen wird es vor allem in Krisenzeiten immer wieder zu deutlichen Ausschlägen der Renditeaufschläge kommen. Für Investoren sind das ideale Gelegenheiten, einzusteigen oder Engagements aufzubauen.“

Quelle: Merck Finck „Blitzlicht“

Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.

www.merckfinck.de

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