Marktkommentar: "Fünf Prozent US-Inflation - kein Grund zur Panik"

In den USA ist die Inflation erneut sprunghaft angestiegen - auf 5,0 Prozent im Mai. Dies sei jedoch kein Grund zur Panik, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“. Es sei vorhersehbar gewesen, dass im Vergleich zur quasi stillgelegten Wirtschaft im Vorjahr die Preise mit dem Abklingen der Covid-Krise stärker steigen würden. Schließlich steckten hinter der jüngsten Entwicklung primär Basiseffekte und temporäre Entwicklungen.

Greil schreibt, dass auf Monatsbasis der Inflationsanstieg im Mai zum April (plus 0,6 Prozent) gegenüber dem Vormonat (plus 0,8 Prozent im April gegenüber März) bereits rückläufig ist. „Wir gehen davon aus, dass die US-Inflation bereits in diesem Quartal ihren Höhepunkt erreicht. In Richtung Sommer dürfte dann bereits die Normalisierung einsetzen – zumindest in den USA. Für Europa erwarten wir einen ähnlichen Verlauf auf voraussichtlich etwas niedrigerer Basis, nur um rund ein Quartal verzögert“, so Greil.

Laut Greil gibt es fünf gute Gründe dafür, dass sich die Inflation wieder normalisieren wird:

  1. Die statistischen Basiseffekte durch die besonders geringen Inflationsraten im Vorjahr laufen nach und nach aus.
  2. Die vorübergehenden Engpässe auf der Angebotsseite dürften sich großteils wieder auflösen. Die vielerorts verhängten Lockdowns haben teils Versorgungslücken auf der Angebotsseite zur Folge, die sich jedoch nach und nach auflösen sollten. Auch meisten Anstiege von Transportkosten sollten sich als vorübergehend erweisen.
  3. Die Nachholeffekte auf der Nachfrageseite werden naturgemäß ebenfalls nicht von Dauer sein. Nachdem viele Konsumenten in der Pandemie überdurchschnittlich viel gespart haben, fließt nun ein Teil der Überschussersparnisse in den Konsum und heizt die Inflation damit vorübergehend an. Allein in den USA waren etwa 2 Billionen US-Dollar mehr als üblich gespart worden.
  4. Der Wachstumstrend der Löhne und Gehälter – der wichtigste Treiber nachhaltiger Inflationstrends – ist sehr moderat und dürfte es auch bleiben. Das hält die Inflation im Zaum.
  5. Längerfristig wirkt zudem die durch die Pandemie noch schnellere Digitalisierung weiterhin disinflationär. Da die Digitalisierung während der Pandemie einen Schub bekommen hat und wir auf dieser Basis dynamische Innovationstrends erwarten, könnte die Gesundheitskrise aus diesem Blickwinkel auf längere Sicht sogar bremsend auf die Inflation wirken.

Kurzzeitig kann die Inflation einen weiteren Sprung nach oben machen, so Greil. Anschließend sollte sie sich nach und nach auf einem etwas höheren Niveau als vor der Pandemie weitgehend normalisieren. Auf lange Sicht spreche jedoch vieles eher wieder für moderate Inflationsraten und weiterhin niedrige Zinsen. Die Zentralbanken werden sich also kaum von ihrer lockeren Geldpolitik abwenden, aber die Märkte werden deren Langmut austesten. Insofern ist mit Volatilität zu rechnen – insbesondere an den Rentenmärkten, schreibt Greil.

„Für Anleger heißt das: Die Inflation dürfte längerfristig weiterhin primär bei den Vermögenspreisen stattfinden, während das Gros der Inflation der Konsumentenpreise sich als vorübergehend erweisen sollte. An Aktien und anderen Realwerten führt daher weiterhin kein Weg vorbei. Einerseits können sie als Inflationsschutz wirken, andererseits bleiben sie ein Ausweg aus der Niedrigzinsfalle“, so Greil abschließend.

Quelle: Merck Finck „Blitzlicht“

Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.

www.merckfinck.de

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