Merck Finck "Blitzlicht": "Rettet China die Weltwirtschaft vor der Rezession?"

China könnte trotz seiner gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwäche bald wieder zur Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft werden. Die heute veröffentlichten Zahlen zu Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen lagen zwar unter den Erwartungen und zeigen vor allem die Lockdown-bedingte aktuelle binnenwirtschaftliche Schwäche. Doch 2023 könnte China positiv überraschen, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“.

Ein wesentlicher Faktor ist aus Sicht von Greil und seinem Team, dass Peking die Wirtschaft weiterhin mit vielen, oft kleineren und hierzulande weniger wahrgenommenen Maßnahmen stützen wird – die jetzt in Aussicht gestellten 16 Maßnahmen zur Unterstützung des Immobiliensektors seien nur ein Beispiel dafür.

Aktuell noch wichtiger sei die jetzt in Aussicht gestellte etwas flexiblere Handhabung der „Null-Toleranz-Politik“ in Sachen Covid-19, die laut Greil als Vorbereitung einer möglichen weitgehend vollständigen Wiederöffnung im Laufe des ersten Halbjahres 2023 interpretiert werden könne. Erste dabei jetzt beschlossene Maßnahmen (insgesamt 20), wie die leichte Lockerung von Quarantäne-Regelungen für Reisende, deuten auf eine schrittweise für die Regierung gesichtswahrende Distanzierung von der Null-Covid-Politik hin. Eine weiterreichende Öffnung des Landes im ersten Halbjahr des nächsten Jahres könnte dann der Startschuss für eine echte chinesische Konjunkturerholung sein, meint der Chefstratege.

Für den Moment und wohl auch noch in den nächsten Wochen und Monaten kämpft China zwar mit einer schwächelnden Binnennachfrage und zudem mit einer nachlassenden Exportnachfrage wegen der schwächeren europäischen und US-Konjunktur. Das Land dürfte dadurch aber kaum in eine Rezession rutschen – und damit wesentlich dazu beitragen, dass eine Rezession auf Ebene der Weltwirtschaft ebenfalls vermieden wird.

Greil: „Auch wenn eine Eskalation des Taiwan-Konflikts ein mögliches Szenario bleibt, halten wir dies eher für ein länger- als kurzfristiges Risiko – in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage dürfte China kein Interesse daran haben, sich absehbar massiven Sanktionen des Westens auszusetzen. Dies gilt umso mehr, da die wirtschaftlichen Folgen solcher Sanktionen den sozialen Frieden im Land gefährden könnten, was Peking unbedingt vermeiden wollen dürfte.“

Eine zentrale gute Nachricht aus China gebe es mit Blick auf die westlichen Inflationstrends: So sanken die chinesischen Fabrikpreise im Oktober erstmals seit Ende 2020 wieder, was für eine rückläufige Güterinflation auch bei uns spreche. Seit dem Höchststand beim Anstieg der chinesischen Produzentenpreise vor einem Jahr – im Oktober 2021 wurden 13,5 Prozent (im Vergleich zum Vorjahresmonat) gemeldet – hat die Dynamik jeden einzelnen Monat abgenommen und dürfte in den kommenden Monaten erst einmal noch weiter ins Minus rutschen. Dies sollte zeitverzögert auch bei uns zu einem rückläufigen Inflationstrend im Jahr 2023 beitragen. „Das heute noch sehr schwache Licht am Ende des Inflationstunnels dürfte damit heller werden – nach den USA etwas zeitverzögert auch in Deutschland“, so Greil abschließend. (DFPA/JF1)

Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist und ein Kundenvermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro verwaltet.

www.merckfinck.de

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