Merck Finck "Blitzlicht": "Sommer der Volatilität - Kein Grund für übertriebene Sorge"
Aktienanleger werden sich in den kommenden Monaten auf eine erhöhte Volatilität an den Märkten einstellen müssen, schreibt Robin Beugels, Head of Investment Management bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“. Sie sollten sich jedoch durch zwischenzeitlich stärkere Ausschläge nicht nervös machen lassen, da der Aufwärtstrend gestützt durch weiterhin gute Wachstumsaussichten weiter anhalten werde.
Die Ergebnisse der ersten Berichtssaison waren sehr stark und haben in vielen Bereichen positiv überrascht, schreibt Beugels. Auch für das zweite Quartal sind die Erwartungen hoch. Zwar seien die Bewertungen mitunter schon weit vorausgelaufen, üblicherweise wachse jedoch die Gewinnentwicklung der Unternehmen in der zweiten Phase der Erholung zunehmend in die Bewertungen hinein. Die Ampeln für die Aktienmärkte stehen also grundsätzlich auf Grün.
Als Störfaktor erweise sich zumindest einstweilen die Entwicklung der Inflation sowie der Umgang der Notenbanken damit. „Nach Jahren stabiler oder sinkender Preise ist die Inflation global zuletzt wieder zurückgekehrt. Die Frage ist, ob diese Entwicklung temporär ist oder anhalten wird. Gegenwärtig spricht einiges für einen lediglich vorübergehenden Anstieg. Der Basiseffekt wirkt jetzt besonders stark, dürfte sich aber in den kommenden Monaten etwas abschwächen. Auch von der Lohnseite droht derzeit kaum Gefahr. Vor allem in Europa ist eine Lohnpreisspirale nicht erkennbar. Darüber, wie es in den USA weitergeht, können die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag richtungsweisend sein“, so Beugels.
Wesentlich sei die Reaktion der Notenbanken und die Frage, ob und wann sie beginnen, ihre Kaufprogramme zu reduzieren und in welchem Umfang dies der Fall sein werde. Nach der Sommerpause könnte die Tapering-Diskussion weiter Fahrt aufnehmen und zu mehr Klarheit führen, so Beugels. Erste Zeichen könnten schon Ende August beim Jackson Hole Symposium oder auf der Fed-Sitzung im September gesetzt werden. Das geänderte Wording der Fed lasse jedenfalls aufhorchen. Zuletzt hieß es dort, „dass man damit beginnen sollte, sich mit dem Thema zu befassen“.
„Insgesamt bietet der Sommer also eine aufgeladene Gemengelage mit Potenzial für Überraschungen und erhöhte Volatilität. Anleger sollten besonnen und investiert bleiben. Wichtig dabei ist eine möglichst breite, globale Diversifikation, über Regionen und auch Sektoren“, so Beugels abschließend. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Blitzlicht“
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.