Merck Finck: "Die spannenden EZB- und Fed-Sitzungen kommen erst im Herbst"
Wenn kommende Woche die Zentralbanken ihre Leitzinsen wieder anheben, ist das keine Überraschung, schreibt Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. Sowohl bei der EZB als auch der Fed sei ein weiterer Schritt um 25 Basispunkte eingepreist.
Greil erwartet noch keine klaren Aussagen in Richtung Ende des laufenden Notenbankzinszyklus: „Die EZB und die Fed werden sich für ihre nächsten Sitzungen im September alle Optionen offenlassen – um dann insbesondere auf Seiten der EZB wohl eine weitere Erhöhung zu beschließen.“ Laut dem Experten wird es aber nicht so weitergehen: „Angesichts der fortschreitenden Inflationsabschwächung erwarte ich den Leitzinsgipfel im Herbst – und dann aufgrund der zunehmenden Konjunkturabkühlung eine rege Diskussion über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkungen.“
Jenseits der Notenbanksitzungen, zu denen neben der Fed (am Mittwoch), der EZB (am Donnerstag) auch jene der Bank of Japan am Freitag gehören, kommen nächste Woche eine ganze Reihe wichtiger Konjunkturindikatoren – angefangen von den vorläufigen Juli-Einkaufsmanagerindizes für Europa inklusive Deutschlands, für die USA wie auch Japan.
In Deutschland folgen am Dienstag das Ifo-Geschäftsklima, am Donnerstag das GfK-Konsumklima und am Freitag auch noch die vorläufigen Inflationszahlen für den Juli, die einen leichten Rückgang aufweisen und damit auch den Trend im Euroraum insgesamt avisieren dürften. Zudem werden Börsianer diesen Sonntag den Ausgang der spanischen Parlamentswahlen im Auge haben.
In Amerika steht am Dienstag das Verbrauchervertrauen im Juli an, bevor am Donnerstag die Auftragseingangszahlen für langlebige Wirtschaftsgüter im Juni sowie eine weitere Schätzung des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal publiziert werden. Am Freitag kommen zudem noch Kerninflationsdaten für den Juni. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist.