Merck Finck: "Lockdown-Light wird kein harter Lockdown für weite Teile der Wirtschaft werden"
Auch wenn die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern am 25. November 2020 weitere virusbedingte Restriktionen in Deutschland beschließen sollte, so wird der Lockdown-Light kein harter Lockdown werden – insbesondere nicht für weite Teile der Wirtschaft, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. Er rechnet „bei weiteren Einschränkungen damit, dass die Industrie und soweit vertretbar auch möglichst viele Dienstleistungsbereiche von neuen Einschränkungen verschont bleiben“. Greil weiter: „Damit bleiben die Börsen zwar wohl kurzfristig volatil, aber lange nicht mehr so wie im März beim ersten Lockdown-Beschluss – bevor sich die Schwankungsintensität dann in den nächsten Monaten normalisieren sollte.“
Laut Greil werde dies in der kommenden Woche voraussichtlich nicht die einzige wichtige politische Entscheidung in Europa sein. Denn in der ersten Wochenhälfte sollten auch die Brexit-Verhandlungen – nach Meinung von Merck Finck am ehesten mit einem mageren Deal – enden, zumindest wenn es nach dem Willen des EU-Parlamentes geht. Denn dieses benötigt wohl bis zum 26. November 2020 den Vertragsentwurf, um bis zum Ende der Transformationsphase am 31. Dezember 2020 alles Notwendige in die Wege zu leiten.
Parallel dazu kommt nächste Woche eine Flut wichtiger Makrodaten: Zum einen stehen am 23. November in Europa und den USA die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für November an. In Deutschland wird tags darauf das Ifo-Geschäftsklima das Stimmungsbild der Unternehmen ergänzen, bevor am 26. November auch noch das GfK-Konsumklima veröffentlicht wird. Das deutsche Daten-Highlight ist aber am 24. November die erste Schätzung des Bruttoinlandsproduktes im dritten Quartal. Für den gesamten Euroraum steht zudem am 27. November das Wirtschaftsvertrauen im November auf der Agenda. In den USA findet die Zahlenwoche nach den PMIs am 23. November am Folgetag mit dem Verbrauchervertrauen für November seine Fortsetzung – bevor am 25. November die zweite Schätzung der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal zusammen mit Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter kommt. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.