Merck Finck "Wochenausblick": "Die Zinsen werden nicht durch die Decke gehen"
Bessere Konjunkturdaten insbesondere in den USA haben speziell die Renditen am Treasury-Markt, in dessen Sog aber auch jene für Bundesanleihen, etwas ansteigen lassen, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen „Wochenausblick“. „Der jüngste Renditeanstieg spiegelt die Aussicht auf eine kräftige frühzyklische Konjunkturerholung und die gestiegenen Inflationserwartungen wider“, so Greil. Er rechnet aber „nur mit einem moderaten Renditeanstieg, insbesondere in Europa“.
Greil erklärt den moderaten Renditeanstieg folgendermaßen: „Erste Daten wie die amerikanischen Einzelhandelsumsätze sind bereits Vorboten des von Nachholeffekten geprägten frühzyklischen US-Aufschwungs, der früher als in der EU beginnen und stärker ausfallen wird.“ Dabei werde die Inflation beidseits des Atlantiks nur vorübergehend deutlich anziehen, zum Jahresende wird sie laut Merck Finck in der Eurozone wieder knapp unter einem und in den USA knapp unter zwei Prozent liegen. Aus Sicht von Greil dürften die zehnjährige Bundrendite auch im kommenden Jahr noch negativ bleiben und die für entsprechende US-Staatsanleihen nur langsam auf 1,5 Prozent zum Ende dieses Jahres und auf 1,75 Prozent bis Ende 2022 anziehen.
Kommende Woche stehen nicht nur in Deutschland erneut Stimmungsdaten im Fokus: Am 22. Februar das Ifo-Geschäftsklima für Februar sowie am 25. Februar das GfK-Konsumklima für März. Zudem veröffentlicht das Statistische Bundesamt zur Wochenmitte das finale Bruttoinlandsprodukt für das Schlussquartal 2020. Weitere wichtige Sentiment-Barometer sind am 23. Februar das US-Verbrauchervertrauen sowie am 25. Februar das Wirtschaftsvertrauen der Eurozone und die offiziellen chinesischen Einkaufsmanagerindizes am 28. Februar – alle für den laufenden Monat.
Zudem rücken am 23. Februar finale Inflationszahlen für den Euroraum sowie am 25. Februar Geldmengenzahlen in den Fokus. Ebenfalls am 25. Februar stehen in den USA die zweite Schätzung der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2020 und Auftragseingangszahlen für Januar an. Und während in Großbritannien der Arbeitsmarktbericht am 23. Februar kommt, geht der Blick am 26. Februar auf japanische Industrie- und Einzelhandelszahlen und Kerninflationsdaten in Amerika. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Merck Finck a Quintet Private Bank (Europe) S.A. branch hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.