Merck Finck "Wochenausblick": "Marktstabilisierung muss sich erst noch beweisen"
Mit den immer umfangreicheren Hilfspaketen haben sich die Börsen zu stabilisieren begonnen, schreibt Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. „Das EZB-Notfallprogramm war der erste Anker für die Märkte, weitere die unlimitierten Anleihekäufe der Fed und die gewaltigen Rettungsprogramme von Staaten wie Deutschland und den USA“, so Greil. Er sieht die Börsen aber noch nicht über den Berg: „Diese erste Marktstabilisierung muss sich erst noch beweisen – damit sie nachhaltig wird, sind positive Virusnachrichten unerlässlich.“
Greil warnt zudem vor den längerfristigen Folgen stark steigender Staatsverschuldungen und auch angedachter Tabubrüche wie „Corona-Bonds“: „Wichtig sind jetzt zielgerichtete kurzfristige Maßnahmen – dafür sollten durch die Hintertür keine Euro-Bonds eingeführt werden, die nach der Krise eine neue Vergemeinschaftungsrealität von Schulden für die Zukunft schaffen.“
Die Konjunkturdaten der kommenden Woche werden die negativen Auswirkungen der Virusausbreitung zunehmend zeigen: In der Eurozone gilt das beispielsweise für das am 30. April 2020 anstehende Wirtschaftsvertrauen im März. Am 31. März folgen die Inflationsdaten und am 1. April der Arbeitsmarktbericht sowie am 3. April Einzelhandelsumsätze. Wie für die Eurozone, Großbritannien und die USA stehen auch in Deutschland am 1. April und 3. April die finalen März-Einkaufsmanagerindizes an. Hierzulande kommen im Wochenverlauf zudem ebenfalls Einzelhandelsumsätze, Inflations- sowie Arbeitsmarktzahlen.
In den USA werden am 31. März das Verbrauchervertrauen sowie am 1. April und 3. April mehrere Einkaufsmanagerumfragen im März die Stimmungseintrübung verdeutlichen. Am 2. April stehen zudem Auftragseingänge für Februar und am 3. April noch der Arbeitsmarktbericht für März auf der Agenda. Und in China kommen über die Woche verteilt alle wichtigen Einkaufsmanagerindizes für März.
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 15 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.