Merck Finck "Wochenausblick": "Quartalszahlen-Saison bringt positives Überraschungspotenzial"
Kommende Woche werden erneut die USA im Fokus stehen, für manche wegen der Vorstellung des iPhone 12 am Dienstag, für andere wegen des für Donnerstag angesetzten zweiten TV-Duells zwischen Donald Trump und Joe Biden, das der US-Präsident Stand heute boykottieren will, weil es virtuell stattfinden soll. Und für Investoren speziell wegen des Starts der Zahlensaison für das dritte Quartal am Dienstag, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck in seinem aktuellen „Wochenausblick“.
„Die Markterwartungen an die US-Quartalszahlensaison sind zwar gestiegen, die überraschend starke Konjunkturerholung über den Sommer birgt aber trotzdem positives Überraschungspotenzial“, so Greil. Er erwartet, dass nach dem Rückgang der S&P 500- Gewinne je Aktie im zweiten Quartal um ein Drittel gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum der Rückgang im dritten Quartal nur noch knapp ein Fünftel betragen wird. „Auch Europas Quartalszahlensaison sollte besser als vom Markt erwartet ausfallen“, fügt Greil unter Verweis auf die auch hier spürbar dynamischer als erwartete Erholung von Juli bis September hinzu. Der ehemalige Aktienanalyst weiter: „Analysten passen ihre Unternehmensprognosen meist zu vorsichtig an solche Entwicklungen an.“
In Sachen Konjunkturdaten stehen kommende Woche in Deutschland am 13. Oktober die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie die finalen September-Inflationszahlen im Fokus. Für die gesamte Eurozone werden zudem am 14. Oktober die Industrieproduktionszahlen für August sowie am 16. Oktober Handelsbilanz- und Inflationsdaten veröffentlicht. Am 15. und 16. Oktober ist zudem – passend zu Boris Johnsons Brexit-Ultimatum 15. Oktober – ein EU-Gipfel angesetzt.
In den USA richtet sich der Fokus neben iPhone und Trump makroseitig auf die September-Inflationsdaten am 13. Oktober sowie am 16. Oktober auf einen Cocktail aus Einzelhandels- und Industriezahlen für September sowie das Michigan-Verbrauchervertrauen für Oktober – und darauf, ob das erwartete nächste Konjunkturpaket, das Trump eigentlich erst nach der Wahl sehen will – doch noch vorher kommt. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Merck Finck ist Teil des Privatbankverbunds Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.