Metzler Asset Management: Japanische Wirtschaft profitiert von Maßnahmen
Der Kreditzyklus ist aktiviert worden und die Industrieproduktion steigt, schreibt Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management (MAM), in einem Marktkommentar zu Japan. Die Frage sei, wie das Land auf die Arbeitskräfteknappheit reagiere. Die realen Einkommen pro Kopf sind seit 2012 jährlich um rund 1,3 Prozent gestiegen, heißt es. Im Jahr 2012 betrug die Inflationsrate null Prozent. In diesem Jahr erwarten Experten eine Inflation von rund ein Prozent. Die japanische Wirtschaftspolitik habe den Kreditzyklus aktiviert, sodass die private Kreditnachfrage wieder wachse und die Binnennachfrage gestützt werde. Auch hätten sich die Exportaussichten verbessert.
Die japanische Wirtschaft dürfte gemessen an der Industrieproduktion im Januar 2018 auf 5,2 Prozent gestiegen sein, schätzt MAM. Die moderate Lohndynamik zeige, dass die Unternehmen die knappen Arbeitskräfte ausreichend mit Robotern und Software ersetzen konnten. Vor diesem Hintergrund bestünden gute Chancen, dass die japanischen Unternehmen ihre Investitionsausgaben steigern werden und dass die Produktivität in den kommenden Jahren zulegen könne.
MAM sieht ein Risikoszenario darin, dass die Arbeitsmarktenge nicht schnell genug durch neue Technologien gemildert werden könnte. Dann drohe eine erhöhte Lohndynamik und steigende Inflationsraten. Sollte dies geschehen, müsste die Zentralbank schneller als geplant den Kauf von Anleihen und Aktien beenden und die Zinsen erhöhen, befürchten die Experten. Daraus könnten an den Finanzmärkten Turbulenzen entstehen.
Quelle: Kapitalmarktausblick Metzler Asset Management
Metzler Asset Management mit Sitz Frankfurt bietet Investmentleistungen für institutionelle Kunden und Finanzintermediäre an. (TS1)