Metzler Asset Management: Negative Korrelation ist kein Naturgesetz
Die wichtigsten Zentralbanken haben sich entschlossen, den Finanzmärkten langsam ihre Unterstützung zu entziehen. Das werde voraussichtlich zu deutlichen Korrekturen anAnleihe- und Aktienmärkten führen, meint Dr. Rainer Matthes, CIO im Metzler AssetManagement. Zudem könne sich durch das absehbare Ende des Quantitative Easing auch die negative Korrelation zwischen Aktien und Renten umkehren. Der Diversifikationsvorteil in traditionellen Mischfonds wäre dann zukünftig nicht mehr gegeben, Enttäuschungen auf Anlegerseite vorprogrammiert.
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren die Erträge für die meisten Asset-Klassen im Durchschnitt signifikant niedriger ausfallen werden als in den vergangenen zehn Jahren – bei deutlich steigenden Volatilitäten und einer tendenziell positiven Korrelation von Aktien und Renten“, so die Einschätzung von Matthes.
Einen Anlass für überstürztes Handeln der Investoren gebe es nicht, aber Grund genug, die Kapitalallokation zu prüfen und weitere Diversifikationsmöglichkeiten zu nutzen, rät Christoph Sporer, im Metzler Asset Management verantwortlicher Portfoliomanager für die Absolute-Return-Strategien. „In diesem Umfeld ist es sinnvoll die Portfoliovermögen verstärkt in alternative Betas zu allokieren.“ Während klassische Mischfonds vornehmlich „long only“ in Renten und Aktien entwickelter Märkte investieren, nutzen die Multi-Asset-Strategien ein breiteres Anlagespektrum: Neben traditionellen Risikoprämien für die Übernahme von Aktien-, Zins-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken vereinnahmen sie zusätzlich alternative Risikoprämien – wie Volatilität oder Carry, oder setzen Momentum- und Value-Strategien ein, die Marktineffizienzen abgreifen.
Alternative Risikoprämien könnten nicht durch einfache Long-only-Investments vereinnahmt werden, sondern meist nur über regelgebundene, quantitative Strategien mit Derivaten und Short-Positionen. Das ermögliche es, sowohl von positiven als auch von negativen Markttrends zu profitieren, heißt es. „Das ist für den normalen Anleger nicht umsetzbar, hierfür muss man auf professionell gemanagte Strategien zurückgreifen“, betont Sporer. Werden in einem Multi-Asset-Portfolio solche quantitativen Strategien mit diskretionären kombiniert, lässt sich aufgrund der meist sehr niedrigen Korrelation die Portfoliodiversifikation nochmals signifikant verbessern, so das Fazit der Metzler-Experten.
Quelle: Marktkommentar Metzler Asset Management
Metzler Asset Management bietet Vermögensverwaltungsdienstleistungen für institutionelle Kunden und Privatanleger an. (TS1)